Mittwoch, 14. Dezember 2011

14.12.2011 – Adventszeit

Weisse Weihnachten wird es in diesem Jahr fast sicher geben, draussen liegen im Moment etwa 20 cm Schnee, aber für die kommenden Tage und für die nächste Woche sind noch mehr Schneemengen angesagt, denn 20cm ist für Amos eigentlich immer noch fast Sommer, wenn auch gleichzeitig manchmal ganz schön eisige Temperaturen um -22° Celsius herrschen.

Die Weihnachtszeit fühlt sich hier so viel echter als manchmal in der Schweiz an. Vielleicht liegt es auch daran, dass schon Schnee liegt, aber irgendwie freue ich mich dieses Jahr so sehr auf Weihnachten oder auch jeden Morgen, wenn ich aufstehe und weiss, dass ich wieder einen Beutel von meinem Adventskalender aufmachen darf, auch wenn ich es dann doch immer erst abends vor dem ins Bett gehen tue, damit ich mir die Überraschung noch ein wenig aufsparen kann. Bereits seit zwei Wochen ist der Weihnachtsbaum im Wohnzimmer geschmückt, vor den Häusern haben die Leute Lichterketten und Weihnachtsmänner aufgebaut, so wie wir das aus den amerikanischen Weihnachtsfilmen kennen und die Schule geht auch so langsam zu Ende. Wenn wir morgen Abend Weihnachten feiern würden, dann würde mich das nicht überraschen, denn in Weihnachtsstimmung bin ich schon. Sogar liegen unter unserem Weihnachtsbaum schon Geschenke! Wer bei uns also ein Weihnachtsgeschenk gekauft und eingepackt hat, stellt dieses das schon mal unter den Baum.

Mein Adventskalender - von meiner Mama


Grittibänze - Stutenkerle

Weihnachtsbaum

Letzte Woche habe ich anlässlich zum 6. Dezember, Nikolaus- bzw. Samichlaustag, Grittibänze bzw. Stutenkerle, gebacken. Mmmmhmmm. Im ganzen Haus duftete es dann morgens ganz gut und als ich dann auch noch einen warmen Grittibänz für meine Freunde in der Schule mitgebracht habe, meinten diese, dass die Schweizerischen Gebäcke die Besten seien ;) Nun wollen meine Freunde nächste Woche wenn die Schule fertig ist, lernen wie man Grittibänze backt, egal, dass der 6. Dezember eigentlich schon lange vorbei ist.

In der Schweiz fühle ich mich manchmal selbst noch an Heiligabend nicht in Weihnachtsstimmung, da ich am Tag vorher noch in der Schule sass oder bis im letzten Moment irgendwo sonst umhergestresst bin, hier bin ich bereits seit mindestens einer Woche wie ein kleines Kind neugierig auf Weihnachten. Wie es wohl wird, ein ganz anderes Weihnachten in diesem Jahr zu feiern?

24.11.2011 – 1re Étape d’école

Ende November war es dann unter anderem auch Zeit für mein erstes Zeugnis. Obwohl wir als Austauschschüler eigentlich keine Tests mitschreiben müssen, hatte ich mich Anfang des Jahres dazu entschieden, da mir die Rektorin das Angebot gemacht hat, dass ich in den genügenden Fächern am Ende des Jahres ein offizielles Abschlussdiplom von den kanadischen Sekundarschulen bekomme. Ich bin hier in der 11. Klasse, also eigentlich ein Jahr über dem Jahr was ich in einer schweizerischen Schule besuchen würde und in manchen Fächern merkt man das schon, doch trotzdem habe ich versucht mitzuhalten und bin eigentlich auch sehr stolz auf meine Noten, hier ein paar Beispiele:

• Français: Écrire: 60 % ; Communiquer oralement: 80%
• Anglais: 73%
• Science: 27% (Mein Lehrer war ein Praktikant und er konnte nicht wirklich gut erklären, die ganze Klasse war sehr schlecht, und dazu war halt alles in Französisch)
• Mathématique forte: 95% (In Mathematik habe ich dazu ein Diplom erhalten, was mich als beste Schülerin meiner Klasse auszeichnet)
• Musique: 86%
• Éthique: 92%

(Randbemerkung: Um einen Kurs zu bestehen braucht man 60%, das erste Trimester zählt aber auf das ganze Jahr nur 20%. Dadurch ist es nicht so schlimm, dass ich nur 27% in Science habe, ich kann das am Ende des Jahres mit meinen beiden anderen Zeugnissen noch wieder ausgleichen.)

Wie schon erwähnt wurden dann noch vor den Weihnachtsferien Diplome ausgeteilt. Es gab Diplome für „schulische Leistungen“ wie ich es in Mathematik erhalten habe, Diplome für „Bemühungen und Benehmen“ (das habe ich in Ethik und Mathematik erhalten) und welche wenn man nie Absenzen gehabt hat, das habe ich aber nicht.

23. November 2011 – Familienwechsel

Am Montagabend den 21. November bekam ich endlich den erleichternden Anruf von meinem AFS-Paten: „Wir haben eine neue Gastfamilie für dich gefunden!“. Meine neue Gastfamilie wohnt sogar in Amos und ich musste dafür nicht die Schule wechseln! Ich konnte so richtig aufatmen und traf dann am Dienstag zum ersten Mal meine Gastfamilie für ein Abendessen. Meine Gasteltern waren mir direkt sehr sympathisch erschienen, so dass ich am
folgenden Abend dann auch schon umgezogen bin.

Meine Gastmutter heisst Natalie und mein Gastvater David, beide sind noch sehr jung (39, 37), ich habe noch eine Gastschwester Marie-Pier (15), doch sie wohnt nicht immer bei uns. Sie ist die Tochter von Natalie, wohnt aber immer nur im Wechsel eine Woche bei ihrer Mutter und dann wieder eine bei ihrem Vater. Trotzdem haben wir aber eine gute Beziehung untereinander
und wenn sie hier ist, dann geniesse ich das sehr.

Inzwischen haben auch einige meiner Freunde meine neuen Gasteltern kennen gelernt und sie sind alle der Meinung, dass meine Gastfamilie die Beste ist, die sie finden konnten und das stimmt! Es gefällt mir super und macht direkt einen Unterschied zu meiner ehemaligen Familie. Wir sitzen abends viel zusammen, wenn auch wie in Québec sehr üblich immer vor dem Fernseher, aber es entwickeln sich gute Gespräche und wir spielen an den Wochenenden oft
Gesellschaftsspiele. Letztes Wochenende habe ich einen ganzen Nachmittag lang mit meinem Gastvater Poker gespielt (Also Achtung meine lieben Brüder, nach meinem Austauschjahr zocke ich euch ab!) und abends habe ich meiner Gastfamilie, meinen Gastgrosseltern und einem Freund „Gämschen“ beigebracht, das war so lustig als sie schon alleine nur versucht haben dieses Wort auszusprechen…

Irgendwie war es auch wie ein kleines Adventsgeschenk die neue Gastfamilie zu bekommen, mit dem ich in den Advent starten konnte. Euer Daumendrücken und Mitdenken hat also sehr viel genützt, ich danke euch 1000-mal!

Bis Bald
Eure Teresa

Samstag, 19. November 2011

17.11.2011 – Erster richtiger Schnee

Seit Wochen, nein gar schon seit Monaten hiess es immer: „Bald schneit es!“. Nur wann fing dieses „bald“ an? Als auch an Halloween immer noch kein Schnee auf dem Boden lag begannen meine Freunde sogar schon von einem sehr späten Winter zu sprechen, doch zu dieser Zeit lag meine richtige Familie noch in Italien am Strand und hat im Meer gebadet. Es war schon seit mehreren Wochen dann immer wieder kalt, und es schneite auch, aber der Schnee blieb nicht auf dem Boden liegen.

Als ich dann heute Morgen aufgewacht bin lag draussen endlich Schnee! Nicht viel, aber immerhin! Juhu, ich hoffe der bleibt jetzt liegen und wird auch noch ein wenig mehr werden, obwohl es dazu natürlich ganz schön kalt ist!

Heute Mittag haben wir dann mit ein paar Freunden draussen neben der Schule noch ein paar Schneebilder gemacht.

Roxanne et moi ont le fun dans la neige !

Schöne Mütze, nicht wahr? - Ist aber nicht meine

Ps: Mein Gastbruder meinte dann heute, dass die Schule am Montag wahrscheinlich ausfallen wird, da Eisregen angesagt ist, juhu! Mir gefällt Kanada :P

15.11.2011 – New York

Ich war in New York, juhu!

Vor ein paar Wochen habe ich von meinem AFS-Paten eine Nachricht bekommen, ob ich an einer Reise nach New York interessiert wäre, natürlich bin ich das, was ist das denn für eine Frage? Dann hat sich aus der anfangs nur groben Idee der Plan entwickelt, dass wir vier Austauschschüler unseres Komitees (Chapter) gemeinsam mit meinem AFS-Paten, Martin, der Lehrer am Cégep (College) ist, und seinen Studenten für fünf Tage nach New York fahren können (10.-14.11.2011)

Am Donnerstagabend bin ich dann ganz schnell nach der Schule nach Hause gegangen und hatte noch 40 Minuten Zeit mich fertig zu machen. So habe ich noch schnell geduscht, meine Mutter in der Schweiz angerufen um sie zu beruhigen dass alles gut gehen wird und dann wurde ich auch schon von Rasmus, Demi, deren Gastmutter und –schwester abgeholt. Wir mussten mit dem Auto bis zu der nächsten grossen Stadt fahren, wo uns dann der Reisebus einsammeln sollte. Bevor der Reisebus ankam warteten wir im Cégep von Val d’Or, denn draussen war es ganz schön kalt, als wir 20 Minuten später wieder rauskamen hatte es zu schneien begonnen, ein super Start nach New York!

Während der Fahrt konnten wir dann schlafen oder Filme schauen und da wir eine Reise nach Amerika machten war es auch im Interesse der Lehrer die Filme auf Englisch zu schauen, endlich haben wir wieder etwas verstanden. Als wir dann aber zum Zoll kamen mussten wir ganze viereinhalb Stunden warten. Die Zöllner haben jeden Bus kontrolliert und auch in jedem Bus musste jede Person mit Fingerabdrücken und allem kontrolliert werden. Zum Glück waren wir aber eine Gruppe Schüler, weshalb sie das grosse Prozedere nur mit uns Austauschschülern gemacht haben. Wir mussten dann ganz viele Fragen beantworten und Fingerabdrücke abgeben, bis wir dann später mit dem amerikanischen Besuchervisum im Pass endlich in Richtung New York weiterfahren konnten.

Freitagmittag kamen wir dann endlich in New York an. Als erstes besuchten wir die Freiheitsstatue, aber das natürlich auch erst wieder nach etlichen Sicherheits- und Taschenkontrollen, die uns noch während unserer ganzen New York – Reise bei jedem Museum begleiten sollten. Irgendwie wusste ich nicht so ganz was ich von der Freiheitsstatue halten sollte, war sie nun klein oder gross, schön? Jedenfalls war sie überhaupt nicht so, wie ich sie mir vorgestellt hatte.

Ellis Island

Freiheitsstatue

Rasmus, ich und die Freiheitsstatue

Typisch Amerikaner?

Nach der Freiheitsstatue ging es weiter nach Manhattan. Wir liefen am Ground Zero und verschiedenen Strassenverkäufern vorbei, nahmen dann die Metro zum Rockefellercenter. Dort trafen wir dann auch wieder auf den Rest der Gruppe um mit dem Aufzug hochzufahren und über die Stadt zu schauen. Als wir oben ankamen kamen wir fast nicht mehr aus dem Staunen raus, es war so schön! Ich glaube wenn man mich fragen würde was mein persönliches Highlight der Reise gewesen ist, dann ist dieses Erlebnis sicherlich ein Favorit dafür, was aber nicht heissen soll, dass die Reise im Ganzen nicht super war.

Top Of The Rock

Danach gingen wir dann zum Times Square und kauften ein paar Sachen wie natürlich auch die bekannte „I <3 NY“ – Kleidung. Anschliessend ging es dann auch schon ins Hotel wo einige der Gruppe erst einmal einen ziemlichen Schock in ihren Zimmern erhalten mussten. Betten waren nicht bezogen, bei manchen war Schimmel in der Dusche und auch bewegte sich das Zimmer ein wenig (im Klartext: Da waren Tiere vorhanden). Zum Glück war unser Zimmer in Ordnung und wir konnten bald schlafen, ich war so müde!


Times Square

Am Samstag starteten wir mit einem Besuch bei den United Nations und hatten dort eine Führung. Auch wenn die Führung nicht lange war, irgendwie hat die uns alle sehr berührt und auch ein wenig mitgenommen, denn es ging vor allem um die Umsetzung der Menschenrechte.

Dann gingen wir zum Bahnhof, aber da blieben wir nicht lange, wir wollten uns bloss die Mauer der Geheimnisse anschauen und denn Stein, der nach der Renovation übrig geblieben ist anschauen und dann ging es weiter zum Metropolitan Museum Of Art, aber ganz ehrlich, das ist so langweilig. Wir sind ein wenig durch die Ausstellungen gegangen und dann haben wir uns in den Warteraum gesetzt und blöde Bilder gemacht, die aber wohl mehr Kunst sind als einiges in dem Museum.

Unsere ganze Gruppe vor dem Museum

Und dann ging es shoppen, Martin gab uns eine Weile Zeit und die nutzen wir natürlich auch voll aus, denn sonst hatten wir in New York nicht so viel Zeit einkaufen zu gehen. Danach gingen wir gemeinsam mit Martin zum Abendessen und eine Show am Broadway anschauen. Und danach noch einmal shoppen. Aber danach endlich um Mitternacht zurück ins Hotel und schlafen.

Am Sonntagmorgen haben wir dann alle unsere Sachen gepackt und sind wieder mit dem Bus nach New York reingefahren. Da es der letzte Tag in New York war hat der Bus jeden dort rausgelassen wo er das wollte, um noch einmal freie Zeit für einen Besuch seiner Wahl zu haben. Ich nutzte die Zeit um Anita, eine gute Freundin meiner Familie in der Schweiz, zu besuchen. Als ich sie nähe des Central Parks auf der anderen Strassenseite schon stehen sah, kullerte mir bereits die erste Träne hinunter. Es war fast ein wenig wie nach Hause kommen, als ich jemanden gesehen habe, denn ich schon vor meinem Austausch kannte, denn sonst bin ich ja immer nur von Menschen umgeben, die ich erst seit einer kurzen Zeit kenne. Wir gingen dann zusammen in ein kleines Geschäft einkaufen, aber da gab es so viele Schweizerische Produkte die ich seit einer ganzen Weile nicht mehr gegessen habe. Es gab dann super tollen Emmi-Jogurt, Gruyère, dunkles Brot usw. Super! Dann sind wir zum Frühstück zu Anita gegangen und haben alle diese tollen Sachen gegessen. Aber das Beste war, dass Anita vor zwei Wochen in der Schweiz war ohne mir das gesagt zu haben. Und da hat sie natürlich auch meine Mama gesehen, die ihr eine ganze Tüte mit super Sachen für mich mitgegeben hat, da war es dann mit meiner Beherrschung vorbei und ich fing total an zu weinen! Wie schön fast ein wenig wieder zu Hause zu sein! Diese Stunden habe ich echt total genossen, auch wenn die Zeit nur so kurz war und ich schon um 13.30 Uhr wieder am anderen Ende der Stadt sein musste und wir dann noch nach ein paar Fotos zurück nach Kanada fuhren, zum Glück dieses Mal nicht wieder mit mehreren Stunden Wartezeit am Zoll. Obwohl auch die hätte kürzer sein können, denn Rasmus war so klug gewesen, sein Visum aus dem Pass rauszureissen und in Kanada bei seiner Gastfamilie im Safe liegen zu lassen. Geniale Idee! So mussten wir auf ihn warten bis er sein neues Visum hatte.

Mit Anita

Die Tage in New York waren super und ich kann ausser dem Kunstmuseum gar nicht sagen, was mir nicht gefallen hat. Es war super wieder einmal in einer grossen Stadt zu sein und auch einfach wieder Leute zu sehen, denn Amos ist nicht so wirklich gross.

7.11.2011 - Oktober

Bestimmt fragen sich schon einige unter euch, weshalb ich mich solange nicht gemeldet habe:

Nun ja, was habe ich im Oktober so getrieben? Vor allem bin ich natürlich zur Schule gegangen. Anfang Oktober fingen dann die ersten Prüfungen an und wir mussten für verschiedene Fächer auch Projekte bearbeiten. Das war eigentlich nicht so schwer, obwohl ich in Science (Naturwissenschaften) und in Geschichte nicht wirklich gute Tests geschrieben habe. In den anderen Fächern, sogar in Französisch (!!!), bin ich inzwischen genügend. Für meinen Französischkurs musste ich vor zwei Wochen sogar eine Mündlichpräsentation machen und habe dafür 80% erhalten. (Um einen Kurs zu bestehen braucht man 60%.) Hausaufgaben gibt es hier praktisch keine, ausser für Mathematik und Französisch. So muss ich meine Freizeit nicht (wie in der Schweiz) mit Hausaufgaben verbringen.

Da die Schule aber nicht so viel Platz einnimmt arbeiten fast alle meine Schulkollegen nach der Schule und vor allem an den Wochenenden. So sind meine Freunde fast immer beschäftigt und wir haben wenig Gelegenheit neben der Schule etwas gemeinsam zu machen und mir ist manchmal etwas langweilig. Selber darf ich mir aber aufgrund meiner Studienerlaubnis (Visa) keine Arbeit suchen.

Am 29. Oktober hatten wir in der Schule eine grosse Halloweenparty. Mittags verkleideten sich fast alle und dann gab es am Nachmittag verschiedene Spiele und Shows zu Halloween. Manche Leute hatten voll schöne und komplizierte Kostüme an, und man merkte schon, dass man nicht in Europa ist, sondern in Amerika, wo Halloween eine viel grössere Bedeutung hat. Ich kann die Bilder von Halloween aber nicht in Facebook oder auf meinen Blog setzen, dies ist von der Schule her verboten.

Gemeinsam mit AFS feierten wir dann noch einmal ein wenig Halloween am 30. Oktober. Wir wohnten für das Wochenende bei Asadeh und zogen dann am Samstagabend verkleidet wie die kleinen Kinder um die Häuser, um Süssigkeiten zu sammeln. Schon nach ein paar Häusern hatten wir eine ganze Menge zusammen - die Leute sind hier sehr grosszügig an Halloween!


Letzte Woche Montag habe ich meine Gastfamilie gewechselt. Meine Gastfamilie hatdrei Jungen in einem Alter, in dem sie viel Aufmerksamkeit brauchen. Dann kam ich noch als Austauschschülerin dazu, was einfach nicht passte. Daraus entstanden dann Spannungen und zum Schluss haben wir dann entschieden, dass ein Wechsel wohl das Beste ist. Der Wechsel war nicht so einfach - vor allem als ich dann bei meiner Gastfamilie ausgezogen bin.Jetzt, nachdem ich diesen Schritt nun hinter mir habe, bin ich erleichtert, denn es war für beide Seiten so wohl das Beste.

Zurzeit wohne ich zum Übergang bei einer andern Familie und wir sind dabei eine Familie für den Rest des Jahres zu finden, was nicht so einfach ist, da Amos nicht sehr gross ist. In der Übergangsfamilie habe ich nun zum ersten Mal in meinem Leben eine Schwester, Alysa (13) und einen gleichaltrigen Gastbruder Alex. Meine Gastmutter Christine kommt ursprünglich aus Deutschland, weshalb alle in der Familie, sogar mein Gastvater François, der selber aber aus Amos kommt, Deutsch sprechen.

Jetzt hoffe ich, dass bald für mich eine neue Gastfamilie gefunden wird. Am Liebsten würde ich natürlich hier im Ort bleiben, da ich in der Schule guten Anschluss und Freunde gefunden habe. Ihr dürft mir also die Daumen drücken, dass sich trotz dem kleinen Amos eine neue Familie findet.

Sonntag, 25. September 2011

25.09.2011 – Côteau-du-lac

Dieses Wochenende wurde von meinen Gasteltern um den Freitag verlängert, damit wir in die Nähe von Montréal fahren konnten.

Alleine für die achtstündige Autofahrt hat sich der Ausflug eigentlich schon gelohnt. Wir sind durch wunderschöne Landschaften des Indiansummers gefahren. Leider konnte ich aber nicht so viele gute Fotos machen (ihr müsst halt selber einmal im September/Oktober hierherkommen).

Ihr müsst es euch so vorstellen, nur noch viel leuchtender und in riesigen Wäldern, in denen jeder Baum so ist.

Das Wochenende war dann aber sehr turbulent. Wir haben eine Freundin von meiner Gastmutter besucht, die drei kleine Kinder (5 Monate, 1 Jahr, 3 Jahre) hat, zusätzlich war dann aber noch eine Freundin mit zwei Kleinkindern da. Eigentlich war dann praktisch immer irgendein Kind am weinen, nun ja, da war ich dann doch froh, dass meine Gastbrüder schon 4, 7 und 9 Jahre alt sind. Am Samstag machten wir uns dann früh auf, um einer Tradition der Gebiete im Südosten Kanadas nachzugehen, wir sind Äpfel pflücken gegangen. Das war super, ich habe in meinem Leben noch nie so gute Äpfel, und vor allem dann auch in so kurzer Zeit so viele, gegessen. Aber da waren so viele Mücken und die sind richtig fiess, die Stiche sind richtig rot und jucken irre (Tobi, ich finde du darfst dir wieder das Zimmer neben mir bewohnen, dann habe ich keine Stiche mehr).

Diese Woche steht an meiner Schule nun die Wahl des neuen Präsidenten der Schüler an. Irgendwie machen die hier alle ein riesen Ding daraus. Die beiden Kandidaten haben sich jetzt mehrfach vorgestellt und Präsentationen über ihre Projekte gemacht, obwohl ich eigentlich glaube, dass die Wahl schon lange entschieden ist, es gibt einen ziemlichen Favoriten.

Übrigens kann ich jetzt auch hinter das Französischdenken und auf Französisch träumen einen Haken machen. Das Wochenende habe ich mit meiner Gastfamilie das Zimmer geteilt und jedes Mal musste ich mir morgens anhören, dass ich im Schlaf (wer schon einmal mit mir im gleichen Zimmer geschlafen hat, weiss was ich meine) auf Französisch Diskussionen mit mir selber geführt habe. Das fand ich irgendwie voll interessant, ich hätte nicht gedacht, dass ich bereits jetzt schon so weit bin auf Französisch zu träumen.

Nun wünsche ich euch herbstliche Grüsse
Eure Teresa

Montag, 19. September 2011

19.09.2011 – Arrival Camp + Hockey + vieles mehr

Meine Lieben

Ich weiss, ich bin eine schlechte Blogschreiberin, jetzt habe ich schon ganze zwei Wochen nichts mehr von mir hören lassen, obwohl es doch so viel zu erzählen gäbe.

Letztes Wochenende hatten wir mit unserem AFS-Chapter unser Arrival Camp. Dazu trafen wir uns für den Samstag in einem wunderschönen Nationalpark. Am Anfang haben uns die beiden Leiter einfach noch ein wenig über Kanada informiert, aber eigentlich wussten wir diese Dinge schon (beispielsweise das Nationalsportart Hockey ist und man hier mit Dollar bezahlt). Später haben wir dann ein wenig gewandert. Das war wunderschön, einige Bilder davon findet ihr auf meinem Facebookprofil. Ausserdem konnte ich da endlich wieder einmal Deutsch reden, was am Anfang nach fast drei Wochen irgendwie ein bisschen komisch war.

Le parc national Abiguel (Hängebrücke - Juhuuu)

Unser riesen AFS-Chapter

Am Samstagabend sind dann Rasmus (aus Dänemark) und ich noch mit einigen anderen von der Schule zu unserem ersten kanadischen Hockeyspiel gegangen. Und wie mir damals beim Hockeymatch in Davos erklärt wurde, war das Spiel wirklich viel ruppiger als in der Schweiz, was aber nicht stimmt, ist, das die Fans leiser sind, sie sind einfach nur anders! Das war super, auch wenn „unsere“ Mannschaft dann leider verloren hat.

Inzwischen haben Rasmus und ich uns eigentlich ganz gut eingelebt, wir sind ja schliesslich auch schon fast einen Monat hier (fehlt nur noch ein Tag). Die Zeit ist so schnell vergangen! In der Schule wird es eigentlich immer einfacher, wir finden jetzt Freunde und die Leute kennen uns. Aber leider bekommen wir hier überhaupt keine Sonderrechte, obwohl wir die Sprache nicht sprechen oder neu sind. Die Lehrer wissen nicht, was sie mit uns anfangen sollen, da sie keine Anweisung oder Erfahrung haben, was man mit Austauschschülern macht. Bis nächste Woche müssen wir beispielsweise für Französisch ein Buch von 250 Seiten lesen und anschliessend zwei Texte mit je 500 Wörtern schreiben gleichzeitig aber für Ethik auch noch einen Aufsatz über Frauenrechte im Iran. Das finde ich ziemlich schade. Auch wollen sie uns hier nicht in den Sportmannschaften der Schule haben, mit dem Kommentar, dass sie keine Leute nur für ein Jahr trainieren, die dann keine Zukunft in ihren grossen Mannschaften später haben werden. Das finde ich eigentlich ziemlich schwach, denn wir versuchen ja wirklich unser Bestes, und dass es nur ein Jahr ist, das ist halt nun einmal auch irgendwie das Ziel der Sache. Sonst sind aber alle sehr nett zu uns! Man lädt uns auch zu den Freitag-Abend-Partys hier ein und die anfängliche Scheu mit uns zu sprechen ist eigentlich so gut wie verflogen.

Manchmal wünsche ich mir hier, wie „Die wilden Hühner“, dass man die Erinnerungen in Marmeladengläser stecken könnte um in Zeiten von Heimweh ein wenig daran schnuppern zu können oder sie mit euch zu teilen! Mir geht es hier wirklich gut und ich erlebe so viel Neues! Aber trotzdem wünsche ich mir manchmal, dass ihr hier bei mir sein könntet und ich euch das alles zeigen kann! Die Schule, meine neuen Freunde, meine Gastfamilie, meine „Small-Town“ und die wunderschöne Natur!

Ich habe euch lieb!

Eure Teresa

Montag, 5. September 2011

5.9.2011 – Zwei Wochen

Jetzt bin ich schon zwei Wochen in Kanada und die Zeit scheint wie im Fluge vergangen zu sein. Wenn ich mir aber überlege, was ich in diesen zwei Wochen schon alles an neuen Dingen kennen gelernt, neu erfahren, erlebt und mitgelebt habe, dann habe ich den Eindruck, dass es viel mehr als nur zwei Wochen sind!

Am Freitag hatte ich dann meinen ersten offiziellen Schultag, so wie er auf dem Stundenplan steht, das war ein bisschen speziell, denn ich habe nicht wie in der Schweiz eine Klasse mit der ich alle Fächer gemeinsam habe, sondern Kurse und in jedem Kurs eine eigene Zusammenstellung von Schülern. So war es meine Aufgabe, alleine meine Schulzimmer zu finden, was sich irgendwie als gar nicht so einfach herausstellte, da das Schulhaus einfach überdimensioniert und ungeordnet erscheint. Wenn ich dann aber die Zimmer gefunden habe, war er Unterricht meist gar nicht so schlimm und sowieso nur Einführung ins neue Schuljahr. Mit dem Französisch hatte ich bis auf Mathe keine Probleme, denn es waren ja „normale“ Gespräche, von alltäglichen Schuldingen wie „Bringt bitte nächstes mal eure Ordner und Blätter mit“, aber in Mathe war ich voll überfordert mit Begriffen wie „Gleichung“ oder „Oberflächeninhalt“ auf Französisch, die dann leider auch nicht in meinem „Französisch für Anfänger – Mini Plus“-Wörterbuch vorhanden waren. Nun ja, für den ersten Tag lief es eigentlich gut und dann war ja auch schon wieder Wochenende!

Fürs Wochenende hatte meine Gastfamilie geplant, einmal in eine etwas grössere Stadt zum Einkaufen zu fahren und mir dann auch gleich eine Winterjacke zu verpassen. Doch Einkaufen sieht hier leider nicht so wie bummeln durch die Bahnhofstrasse (Zürcher wissen was ich meine) aus, sondern „Wir suchen uns ein Shoppingcenter in Grösse XXXXXXXXL“. Am Samstag fand ich es noch ganz lustig, dass mir meine Gastfamilie schon jetzt, Anfang September, eine Winterjacke kauft, aber inzwischen kann ich sie sogar verstehen.

Heute war ich zum ersten Mal mit meiner Gastfamilie im Waldhaus, von dem meine Gastbrüder die ganze Zeit sehr schwärmen, und jetzt verstehe ich warum, es ist wirklich sehr schön. Es liegt mitten im Wald und man muss dorthin laufen oder das „Dreirad“ nehmen. Es war sehr schön im Wald, denn ausser dem Haus gibt es dort nichts und man kann Tiere beobachten, aber es war so kalt. Als meine Gastbrüder heute Morgen in Winterjacken, Regenhosen, Mützen und Handschuhe verpackt wurden, habe ich noch in mich hineingeschmunzelt, und nur mehr oder weniger widerwillig auch für mich einen Schal und eine zweite Jacke mitgenommen. Aber ich war später sehr froh. Es war neblig mit wunderbaren 7°C um Mittagszeit. Wir haben dort dann Mittag gegessen, warme Sandwichs vom Ofen… Mmmh….

Meine Gastbrüder auf dem "Dreirad"

Camp

mmmhm...

Unsere Rampe zum Schlitteln (Schlitteln -> Schweizerdeutsch -> Schlitten fahren)

Bis jetzt habe ich meine Entscheidung nach Kanada gegangen zu sein, noch nicht bereut. Jeden Tag lerne ich neue Dinge kennen und meine Gastfamilie lernt Dinge von mir kennen. Wir haben eine gute Beziehung zueinander, was mich sehr froh macht. Irgendwie sind wir auf der gleichen Wellenlänge, aber sogar wenn wir so langweilige Spiele wie Scrabbel (für mein Französisch) spielen, lachen wir uns manchmal halb tot, weil irgendetwas lustig war.

Manchmal habe ich natürlich auch ein wenig Heimweh nach den Menschen, die mir sehr nahe stehen, wie meine Familie und meine Freunde, von denen ich hier nicht so viel höre wie normalerweise in der Schweiz. Aber auch wenn ich nicht dazu komme mich oft bei euch zu melden, möchte ich, dass ihr wisst, dass ich euch unendlich gern habe!

Liebe Grüsse von der bald erfrierenden Teresa

Mittwoch, 31. August 2011

31.8.2011 – Mein erster Schul(halb)tag

Endlich hat die Schule angefangen, ich glaube ich habe mich selten so auf den ersten Schultag nach den Ferien gefreut wie heute. Aber ich bin auch noch nie so kaputt danach nach Hause gegangen…

Nachdem ich erst einmal vor Aufregung letzte Nacht kaum geschlafen habe, bin ich dann heute Morgen um 8.00 mit Danielle vor meiner Schule gestanden. In der Schule sollten wir dann auf zwei Zwillinge treffen, die gemeinsam mit der Direktorin die Aufgabe hatten, uns die Schule zu zeigen und unsere Klassenverantwortlichen zu suchen. Als dann aber die anderen Austauschschüler nicht kamen, wollten die anderen schon einmal mit mir meinen Namen auf den Listen suchen gehen, damit wir dann danach wissen zu welcher Person ich gehen muss. Aber mein Name und später auch der der anderen Austauschschüler, war nicht auf der Liste. Also rannten wir bestimmt vier Mal durch das ganze Schulhaus, bis wir irgendwann von der Direktorin hörten, wir sollen uns jetzt einfach mal in die Aula setzen, der Rest würde irgendwie organisiert werden, da es nicht klar ist zu wem wir gehören. Nach einer Begrüssungsfeier durch Schulleiter und Direktorin wurden alle auf ihre Klassen verteilt, bis auf uns drei. Wir mussten dann schlussendlich aber bei irgendeinem anderen Lehrer mit in die Klasse. Das war genial… Der Lehrer sollte uns die Regeln der Absenzen erklären und verschiedene Unterlagen verteilen. Jedoch hatte er mehr eine Privatkonversation mit einer Schülerin, die immer den Eindruck hatte besonders toll zu sein und irgendeinen Kommentar abgeben zu müssen, dass er das nicht zu erklären bräuchte, da es sowieso jedes Jahr das Gleiche ist, toll, nicht für Rasmus, Demi und mich. Aber das wollte sie irgendwie nicht wirklich begreifen. Zwischendurch hat er uns auf Englisch das Alles ein wenig erklärt und irgendwann hat er uns weggeschickt mit dem Kommentar wir sollen morgen oder übermorgen noch mal wiederkommen um unsere Stundenpläne und anderen Unterlagen abzuholen, mit denen man dann aber erst das Foto für den Schülerausweis, die Schulbücher und den Spindcode abholen kann. Super, noch mal zur Schule. Anschliessend haben Rasmus und ich dann in der Halle auf meine Gastmutter gewartet, während Demi bereits gegangen war. Da kamen dann der Lehrer von vorher und Alex, der Deutsche an meiner Schule, gleichzeitig zu uns. Der Lehrer teilte uns dann mit, dass irgendwo im Schulhaus vielleicht doch unser Name auf irgendeiner Liste vorhanden ist. Fail, das Gespräch (die Hoffnung endlich einmal Deutsch reden zu können), viel ins Wasser. Zwei Stockwerke und etliche Gänge später fanden wir unsere Namen auf den Listen der Secondaire 4. Okay? Eigentlich sind wir doch Secondaire 5?! Dann hiess es rennen um noch unsere Lehrer zu erwischen, die dann doch unsere Unterlagen hatten. Mit denen bin ich dann mit Rasmus zu der Stelle gegangen, wo man mit diesen Unterlagen das Foto für den Schülerausweis machen sollte und sich für einen Spind einschreiben soll. Da bin ich dann meiner Gastmutter begegnet und Rasmus und ich konnten endlich unsere Fragen zu den Stundenplänen äussern, denn die Fächer auf meinem Stundenplan entsprachen überhaupt nicht meiner Wahl, und auch bei Rasmus nicht. Sie ist dann mit Rasmus und mir zur Rektorin gegangen, die uns dann für einige Kurse umgeteilt hat und irgendwann kriege ich dann die nächsten Tage meine definitiven Unterlagen. Super… Also nach zwei Stunden rennen und Französischdiskussionen über unsere Stundenpläne wurden Rasmus und ich dann noch für unsere Schülerausweise fotografiert. Ich weiss nicht wie rot mein Gesicht, wie verstrubbelt meine Haare und wie kaputt ich aussehe, aber nach dem ganzen Chaos ist es mir inzwischen auch ziemlich egal!

Nach dem Vormittag bin ich nur noch müde und mit Kopfschmerzen zu Hause ins Bett gefallen und hab geschlafen!

Meinen ersten Schultag habe ich mir zwar anders vorgestellt, denn es blieb keine Zeit für ein Gespräch mit irgendjemandem, worauf ich mich eigentlich gefreut hatte und meine wirklichen Unterlagen habe ich schlussendlich doch nicht…

Nun ja, hoffen wir dass ich sie bald bekomme, meine Gastmutter ist jedenfalls sehr davon überzeugt, dass sie mich noch in die Fächer von Secondaire 5 kriegt, da sie mich dort auch eigentlich eingeschrieben hatte, da AFS ihr mein Zeugnis aus der Schweiz gegeben hatte. Sie wird nicht locker lassen, denn der Mix aus Secondaire 4 und 5, der im Moment meinen Stundenplan darstellt ist Schwachsinn!

Also bis bald meine Lieben!

Montag, 29. August 2011

29.8.2011 – Zopf backen

Vorgestern wollten meine Gasteltern und ich einen Zopf (für meine deutschen Freunde: Zopf ist ein Brot, dass man in der Schweiz am Sonntag zum Frühstück isst und lässt sich vielleicht ein bisschen mit (Rosinen-)Stuten vergleichen) für den Sonntag backen und alles ist gut gegangen, bis er in den Ofen kam (wie im Rezept beschrieben, in die untere Hälfte des Backofens). Doch schlussendlich endete unsere Backaktion darin, dass der Zopf von unten anbrannte, meine Gastmutter das anfangs aber als normalen Gestank des Backofens abstempelte (er scheint öfters seine Launen zu haben), schlussendlich aber der Feuermelder losging und wir alles Menschenmögliche tun mussten um den Gestank und Rauch wieder aus dem Haus zu bekommen (Ventilatoren, Tücher, Duftspray für Toiletten). Wir sind zum Schluss gekommen, dass es daran liegt, dass der Ofen nicht überall heizt, sondern nur von unten mit Stäben. Das war zwar schade für den Zopf aber eigentlich ziemlich lustig… Beim nächsten Mal wird es dann vielleicht besser rauskommen. Jedenfalls fanden meine Gastbrüder, die nichts von dem Missgeschick mitbekommen haben, den Zopf, besser gesagt, das was davon übrig geblieben ist, sehr lecker.


Was von einer grossen Portion Zopfteig (zwei 800g Zöpfe) geniessbar übrig geblieben ist (zugegeben, wir haben auch noch ein wenig am Abend vorher genascht).

Gestern Abend hatten wir einen wunderschönen Abendhimmel hier und das musste ich einfach fotografieren, auch wenn ich das mit meinem ersten Kanadischen-Mückenstich bezahlen musste, der einfach voll fett ist und weh tut (aber meine Gastmutter hat so einen tollen Stift für Mückenstiche). Es sah noch viel schöner als hier auf dem Foto aus!

Samstag, 27. August 2011

27.8.2011 – Mein erstes „Rendez-vous“ + Tierpark

Am Mittwoch war es so weit, ich hatte mein erstes „Rendez-vous“, nebenbei gesagt, dass die Kanadier hier für alles ein „Rendez-vous“ haben, ein „Rendez-vous“ beim Arzt, im Supermarkt usw. Ich hatte also mein erstes „Rendez-vous“ mit Rasmus, dem anderen Austauschschüler, seiner Gastcousine und „ein paar“ anderen für Soccer (ich muss mir abgewöhnen Fussball zu sagen). Wir trafen uns am Nachmittag in der Turnhalle unserer Schule und es kamen immer mehr Jugendliche dazu. Nach Schweizer Massen waren das nicht „ein paar“. Es waren bestimmt 30 Leute mit uns in der Halle. Am Anfang war es sehr ungewohnt, ich stand einfach dort wie bestellt und nicht abgeholt, wusste nicht was sagen und was machen und habe nur die ganze Zeit zu Rasmus geschaut, dem es anscheinend genau gleich wie mir ging (er hat noch grössere Sprachprobleme als ich, da er kein Französisch spricht und die Leute hier nicht wirklich gut Englisch). Als dann irgendwann die Tore aufgebaut waren und wir zu spielen begannen lockerte sich die Stimmung ein wenig und es kamen auch einige um sich vorzustellen oder mich irgendwelche Sachen zu fragen. Nach einer Weile wurde dann auch gar kein Fussball mehr gespielt sondern Rasmus und ich wurden nur noch ausgefragt (man war ich froh schon Französischvorkenntnisse zu haben). Die Leute hier sind wirklich nett und mit den meisten konnte ich auch gut reden, da sie sich sehr bewusst sind, was Quebecois und was Französisch ist (ich habe dann auch gleich ein paar neue Schimpfwörter gelernt). Allgemein hatte ich komischerweise überhaupt keine Probleme damit sie zu verstehen, so dass ich, ausser wenn Rasmus daneben stand, die ganze Zeit versucht habe beim Französisch zu bleiben. Als ich dann nach dem Fussballspielen nach Hause gegangen bin, war ich sehr froh schon jemanden vor meinem ersten Schultag zu kennen, denn davor habe ich ein wenig Panik… Doch inzwischen brauche ich mir eigentlich keine Sorgen mehr zu machen, ich kann mich kaum vor Anfragen, mich am ersten Schultag begleiten zu dürfen retten und die Leute sind so offen und herzlich gegenüber Rasmus und mir, dass ich zuversichtlich bin.


Und Überraschung, ich habe hier einen Deutschen gefunden! Oder besser gesagt, er mich. Gestern Morgen hatte ich plötzlich eine Anfrage auf Facebook von einem Jungen, dessen Gesicht mir vom Fussballspielen nicht bekannt vorkam. Und dazu eine Nachricht in Deutsch. Seine Familie ist vor 10 Jahren aus der Nähe wo auch meine Eltern herkommen, hierher gezogen, da sein Vater aus Amos ist. Er spricht Deutsch, was mir bestimmt in der Schule und auch sonst eine kleine Hilfe darstellt. Ausserdem bin ich abends immer so kaputt vom Französisch, dass ich mich sehr freue, jemanden zu haben, mit dem ich reden kann ohne jeden Satz vorher formulieren zu müssen.

Gestern Nachmittag war ich mit meiner Familie in einem Tierpark hier in der Nähe, das war sehr schön, denn der Tierpark liegt mitten in einem Wald und so habe ich jetzt auch ein wenig mehr als nur unseren Ort gesehen.

Was mir stark auffällt, ist das hier alles Big-Size ist. Die Butter ist im 2kg Paket da, der Orangensaft im 2.64 Liter Fomat und alles ist gross! Nichts ist einfach nur klein… Aber das Beste fand ich noch, dass wir hier einkaufen waren, in einem Geschäft, dass bei uns TopCC Masse hat, und mein Gastvater erzählt mir in aller Ruhe, dass wir am Sonntag noch mal einkaufen gehen, aber im grossen Supermarkt, was ist denn gross, wenn das schön für meine Verhältnisse in der Schweiz riesig ist?

Ich grüsse euch aus dem Big-Size-Kanada

Eure Teresa


Ps: Weitere Bilder findet ihr bald auf meinem Facebook-Profil

Dienstag, 23. August 2011

23.8.2011 - Die ersten Tage bei meiner Gastfamilie

Am Sonntagmorgen mussten eine Deutsche und ich noch eine Weile auf unseren Bus warten, der Italiener kam schlussendlich doch nicht mit, er musste doch einen anderen Bus nehmen. In dieser Zeit kamen wieder verschiedene AFS-Verantwortliche zu uns ins Hotel, da sie noch ein Problem mit einem Gastschüler hatten, dessen Familie nicht an den Flughafen gekommen war (später hat sich herausgestellt, dass seine Gastmutter oder so am Abend der Ankunft ihr Kind zur Welt gebracht hat). So sassen wir eine Weile zusammen und haben uns versucht zu unterhalten, was gar nicht so einfach war, die einen sprachen nur Englisch, die anderen nur Französisch, so musste ich oft auch übersetzen, da ich zu den Glücklichen gehört habe, die beides schon ein wenig kann. Ein Mann, der mich am Abend vorher gefragt hatte, ob ich gern Schnee habe, hat der Deutschen und mir dann noch einiges über unsere Region erzählt.

Abitibi (so heisst die Region), ist dieses Jahr zum ersten Mal mit im AFS-Programm, vorher gab es dort keine Austauschschüler, da es so weit weg ist. Wir sind hier zu fünft. Zwei sind in einer Stadt, die etwa eine Stunde entfernt ist und Rasmus und ich, plus einer, der noch nicht angekommen ist, da er Visumsprobleme hat, sind in Amos. Der Mann meinte, es wäre sehr schön wenn das „Testjahr“ gelingen würde, denn eigentlich sei Abitibi vom kanadischen Leben, der Kultur und Landschaft wesentlich ansprechender als andere Teile Kanadas in denen Unmengen an Austauschschülern sind. Deshalb sollen wir uns auch benehmen, denn man wird alle Austauschschüler, die wieder kommen, mit uns vergleichen, oder erst gar keine mehr aufnehmen, wenn sie den Eindruck haben, dass die nur schlecht sind. So liegt also auch ein Teil der Verantwortung auf uns. Es ist ein bisschen ungewohnt, denn zu Hause weiss jeder was ein Austauschjahr ist. Wenn ich hier mit Danielle einkaufen gehe, und ich nicht direkt super Französisch rede, dann fragen sie ganz verwundert, wo ich her komme, denn kein Tourist verirrt sich hierhin. Wenn Danielle dann erklärt, dass ich für ein Jahr als Austauschschülerin hier bin, schauen sie noch verwirrter. Auch in der Bank wollte mir die Frau eigentlich gar kein Konto ausstellen, da ihre Bankfiliale das nicht kennt, wolle sie das erst abklären, aber Danielle konnte das dann doch klarmachen, ich muss bloss mein Konto vor Ablauf meines Visums wieder auflösen. Das Wichtigste jedoch, was uns der Mann ans Herz legen wollte war, dass wir auf keinen Fall Motorschlitten fahren dürfen, auch wenn es hier schon die kleinen Kinder tun. Es sei, wenn man nicht damit aufwächst sehr gefährlich und halt doch auch ein motorisiertes Fahrtzeug, was wir alleine schon wegen des Vertrages mit AFS nicht lenken dürfen. Schade, dann fahre ich halt hinten mit, wenn mein neunjähriger Bruder das Ding lenkt…

Nach der langen Fahrt im Bus bin ich dann am Sonntagabend auch endlich meinen Gasteltern begegnet, die mich am Busbahnhof abgeholt haben. Aber ich war so müde und kaputt von der zweitägigen Reise, dass ich rein gar nichts verstanden habe, als sie geredet haben. Zum Glück hatten sie Verständnis dafür und haben mich dann auch erst einmal schlafen lassen.

Gestern Morgen haben wir dann zusammen mit der ganzen Familie gefrühstückt (es gab Rührei, Speck, Donuts oder Toast und Würstchen). Meine Gastbrüder waren sehr aufgeregt und haben so schnell geredet, dass ich vor allem den Ältesten überhaupt nicht verstanden habe.

Nachher haben sie mir die Stadt gezeigt und die Kathedrale, meine neue Schule, den Kindergarten von David und die Umgebung. Am Schluss haben sie mich noch mit in einen Baumarkt genommen, wo ich mir einen Schlüssel aussuchen sollte (die haben hier nicht so langweilige Silberschlüssel, sondern so tolle Muster), ich habe mir dann einen genommen, auf dem Das Wappen von Quebec drauf ist. Ausserdem sollte ich mir noch ein Bild und eine Nachttischlampe für das Zimmer aussuchen.

Gestern Abend haben wir im Garten gegrillt und zum Nachtisch hat mir meine Gastfamilie eine supertolle Torte geschenkt, auf der gross stand „Bienvenue Teresa“.
A propos zu „Bienvenue Teresa“, ein solches Schild hängt hier im Wohnzimmer und als gestern die Nachbarskinder zum spielen gekommen sind, haben sie meine Gastbrüder gefragt wer das sei, daraufhin meinten diese nur, dass das ihre Schwester ist, dann das Nachbarsmädchen: „Oh, un bébé…“ Die drei Jungs nd Christian, der daneben stand, haben sich nur schlapp gelacht und das Mädchen ist anschliessend extra runtergekommen um zu sehen, ob ich wirklich kein „Bébé“ sei.


Heute habe ich dann auch meine Gastgrosseltern kennen gelernt, die auch in Amos, bloss auf der anderen Seite des Flusses wohnen.

Ach übrigens, es ist kalt, falls ich das noch nicht erwähnt habe, 12°C während es laut meiner Familie in der Schweiz 35°C sein soll. Ich habe daraufhin heute auch erst einmal eine weitere lange Hose und einen dicken Pullover gekauft.

Also meine Lieben, ich grüsse euch aus dem hohen Norden (der eigentlich gar nicht so hoch ist) und wünsche allen wieder einen guten Start in die Schule!

Samstag, 20. August 2011

20.08.2011 - Endlich in Kanada

Hier mein erster Blogeintrag aus Kanada…

Heute Morgen ging es endlich los, mein Kanadaabenteuer konnte so richtig beginnen. Um 9.30 machte ich mich mit meiner Familie auf den Weg zum Flughafen, wo wir noch vor dem grossen Treffpunkt mit den anderen um 10.50 zum Starbucks gegangen sind.

Dann um 10.50 kam Laura von AFS, die uns beim Check-in unserer Koffer geholfen hat, Gott sei Dank, keiner musste Übergepäck dalassen oder bezahlen! Anschliessend kamen wir dann zum eher traurigeren Teil des Tages, des Abschiedes. Wir haben viel geweint am Flughafen. Manche Eltern konnten sich kaum mehr zurückhalten, aber irgendwann haben wir uns dann alle an der Hand genommen sind durch die Passkontrolle gegangen und nach ein paar weiteren Tränen überwog dann trotzdem bald die Neugierde auf das neue Land. Nach der Gepäckkontrolle (Wir hatten alle ein wenig Angst, denn niemand von uns, hat die Limite für Handgepäck auch nur im Geringsten eingehalten), trafen wir auf eine Gruppe italienischer Austauschschüler (etwa 30 Leute), die auch mit AFS nach Kanada gehen. Wir konnten uns aber kaum mit denen unterhalten, da von den ganzen dreissig Leuten nur eine Englisch oder Französisch sprechen konnte, der Rest hat uns angeschaut, als ob wir sie auf Chinesisch ansprechen würden.

Mit allen, die von der Schweiz nach Kanada gehen, am Flughafen Zürich.

Der Flug war super, das Personal super, die Filme naja und das Essen gar nicht mal so übel.

Der erste Blick auf Kanada

Schlussendlich kam das letzte nervenaufreibende Stück unserer Reise nach Montréal, auf Französisch, bzw. Englisch, mit dem „Study Permit“ zur Immigration zu gehen und ein Visum ausstellen zu lassen. Jeder musste alleine antreten und mit einem Zollbeamten ein Gespräch führen und ihm alles sagen, was er wissen wollte, aber doch nicht zu viel. Der Schock dann, als ich alleine mit Vivien und Stephanie schon hinter der Immigration stand und die anderen einfach nicht kamen, und unser Gepäck hatten. Aber zum Schluss ist alles gut gegangen, die anderen wollten bloss innen auf uns warten, während wir doch schon lange rausgeschickt worden waren.

Am Flughafen konnten dann alle anderen ihren Gastfamilien müde aber glücklich in die Arme fallen, es wurden ein paar Fotos gemacht und mich hat eine Frau abgefangen, die meinte ich solle nach dem Abschied zu ihr kommen, sie würde mich dann gemeinsam mit den Deutschen und den Italienern, die erst morgen weiterreisen in ein Hotel bringen. Vorher mussten wir dann aber auch noch unsere Tickets beim AFS-Stand abgeben, damit wir sie nicht während dem Jahr verlieren (weise Voraussicht). Dort kam ich dann mit den AFS-Kanada-Leuten ins Gespräch, da gerade sonst keiner mehr angekommen war. Eine fragte mich ob ich die von Val d’or sei (das ist der Flughafen in der Nähe meines Wohnortes), das konnte ich ja nur bejahen, darauf hin folgte dann von einem anderen Mann nur ein langes „Oh“ und ein Blick zur Frau. Und dann kam: „Do you like snow? A lot of snow?“.

Nun sitzen wir in einem Hotel in der Nähe des Flughafens von Montréal und werden dann morgen auf unsere verschiedenen Weiterreisen gebracht. Gemeinsam mit einer Deutschen und einem Italiener werde ich noch eine lange Busfahrt vor mir haben (die sehr lustig werden wird, falls sich nicht herausstellt, dass der Italiener über Nacht doch noch Englisch oder Französisch gelernt hat).

Gute Nacht
Eure Teresa

Montag, 15. August 2011

15.8.2011 - Meine AFS-Gastfamilie

Endlich, endlich, endlich habe ich letzte Woche meine Gastfamilie bekommen!

Am Mittwochabend hat mich Frau Spirig von AFS angerufen, und ich konnte es kaum fassen, ich habe endlich eine Gastfamilie bekommen, nachdem es in den letzten Wochen sehr unklar war, wann und wie ich nach Kanada fliegen werde. Erst hiess es nämlich anfangs der Ferien, dass mein Flug um ein paar Wochen verschoben werden muss und da war ich natürlich nicht unbedingt so froh.

Aber nun zu meiner Gastfamilie. Die Familie umfasst fünf Mitglieder, meine Gastmutter Danielle (35), meinen Gastvater Christian (35) und meine drei Brüder David (4), Samuel (7) und Gabriel (9, fast 10). Sie wohnen ziemlich weit im Norden der Provinz Québec, womit ich ziemlich abseits der grossen Städte Québec, Montréal usw. bin. Ich bin sogar noch näher an den grossen englischsprachigen Städten, als an den Französischen. Im ersten Moment war ich mit meiner Familienzuteilung nicht so glücklich, da ich ziemlich nach Jwd (Janz weit draussen) komme und im Internet kaum bis keine Informationen gefunden habe (Nicht einmal eine scharfe Aufnahme des Ortes ist auf GoogleMap vorhanden). Aber seit ich die richtigen Unterlagen von AFS bekommen habe, bin ich sehr froh. Die Familie ist echt toll, sie unternehmen fast jedes Wochenende etwas und sind, wie ich bisher den Eindruck habe, wirklich nett. Über meine Gastbrüder weiss ich kaum etwas, jedoch habe ich bereits mit meiner Gastmutter Kontakt aufgenommen und erfahren, dass sich die drei sehr darüber freuen, endlich auch eine Schwester zu bekommen. Meine Gastmutter unterrichtet zudem an meiner Schule in Kanada für einige Klassen Sport, jedoch nicht für meinen Jahrgang. Es ist trotzdem super schon jemanden an der Schule zu kennen, so konnte sie mir auch schon einige interessante Fächer empfehlen und vorstellen, da es diese bei uns so gar nicht gibt (aufgrund des langen Winters beispielsweise „Schneeschuhlaufen“). Mein Gastvater arbeitet in der Minenwirtschaft, wenn ich das Mail richtig verstanden habe.

So komme ich nun zu ein paar Fakten über den Ort Amos, in dem ich leben werde (Wer meine Postadresse haben will, soll sich persönlich bei mir melden - Ich freue mich immer sehr über Briefe und Postkarten!). Amos hat 15000 Einwohner und liegt im Westen der Provinz Québec. Amos entstand vor weniger als 100 Jahren, als dort Goldvorkommen entdeckt wurden, von denen Amos unter anderem heute auch noch lebt. In deutschsprachigen Reiseführern findet man nichts über diesen Ort aber wenn man im englischen oder französischen Internet sucht, dann findet man einige interessante Dinge über Amos, die es für mich nun doch sehr interessant machen. Zum Beispiel soll Amos, laut Messwerten, das beste Trinkwasser der Welt haben und man sieht sehr oft das Nordlicht, was mich sowieso sehr fasziniert, seit ich es einmal in der Schule behandelt habe. (http://www.flickr.com/photos/ms_abitibi/486644081/)

In der Zwischenzeit habe ich auch herausgefunden, dass noch einen weiterer AFS-Schüler aus Dänemark in Amos sein wir - so sind wir zumindest schon zu zweit.

Im rot eingekreisten Ort wohnen Rasmus (Dänemark) und ich, also ganz weit weg von allen anderen...

Heute habe ich dann auch endlich den Papierkrieg beendet und konnte mein Visum einreichen, und jetzt hoffe ich auf eine turboschnelle Antwort der Botschaft, so dass es vielleicht doch am Samstag losgehen kann!

Liebe Grüsse
Eure unheimlich nervöse und aufgeregte Teresa (die sich wahrscheinlich erst wieder meldet, wenn sie bereits weg ist)

Montag, 27. Juni 2011

11.-13.06.2011 - AFS-Orientation-Camp

Hallo Zusammen

Vor zwei Wochen fand das von AFS organisierte Orientation-Camp statt. Leider bin ich bisher nicht zum Schreiben gekommen, da auch mein Blog anfangs nicht richtig funktioniert hat. So hole ich das nun ein bisschen nach.

Am Samstag fuhr ich mittags in Greifensee los und bereits als ich in Uster am Bahnhof auf meinen Zug gewartet habe, traf ich eine andere AFS-Schülerin. Das war ziemlich lustig, denn eigentlich habe ich wirklich nicht damit gerechnet, schon so früh eine andere Teilnehmerin zu treffen. Aber als wir dann schon ziemlich bald herausgefunden hatten, dass wir beide nach Lenz fahren sollten, begannen wir nur so drauf loszureden und verbrachten drei amüsante Stunden im Zug, bis wir dann in Chur auf weitere AFSer gestossen sind. Das tolle wenn man auf Austauschschüler trifft ist, dass alle die Eigenschaft haben, sich nicht vor anderen zu verschliessen und man direkt tolle Gespräche führen kann. Leider gehen nicht alle von unserem Camp nach Kanada. Wir waren noch mit Australien und einem Teil der USA gemischt. Aber neun Kanadier sind ja auch nicht schlecht. Als wir dann nach der Busfahrt mit den anderen in Lenz ankamen, begann das Wochenende erst einmal damit, dass uns die Leiter zu verarschen versuchten, in dem sie uns nicht an der Bushaltestelle abgeholt haben. So mussten wir dann selber den Weg finden, was aber nicht so schwer war, da sich Sämi (ein anderer Austauschschüler) glücklicherweise vorher angeschaut hatte, wo das Haus liegt.

Wir sollten dann während dem ganzen Wochenende den Eindruck erhalten, uns im Austausch zu befinden. Deshalb wurden wir noch einige Male verarscht, aber wir versuchten die Leiter immer wieder auch zu verarschen, so hatten wir dann immer eine lustige Stimmung. Was ich hart fand war, dass wir keine Handys, Uhren, iPods und Fotoapparate haben durften. Die Leiter wollten, dass wir uns wirklich nur auf das konzentrierten, was gerade geschieht. Manchmal war das echt komisch, vor allem dann wenn ich wirklich das Bedürfnis danach hatte, eine SMS oder so zu schreiben, oder einfach nur zu wissen, wie viel Uhr es ist. Aber vielleicht war die Übung gar nicht so schlecht, denn auch in Kanada muss ich selber zurechtkommen und kann nicht die ganze Zeit auf meine Freunde und Familie in der Schweiz zurückgreifen.

Jeder musste während dem Wochenende einen Brief an sich selber schreiben, den wir in der Mitte des Jahres erhalten. Ich bin ziemlich gespannt, wie ich dann reagieren werde, bestimmt werde ich ziemlich darüber lachen, was ich mir gerade für Sorgen mache, die sich dann bald als ziemlich unsinnig herausstellen werden!

Die anderen AFS-Schüler sind super! Wir haben viel geredet und irgendwie hilft es auch mit ihnen zu sprechen, denn sie leben in der genau gleichen Situation wie ich. Auch hat von ihnen bisher kaum einer die Gastfamilie, so komme ich mir damit nicht mehr so alleine vor. Ich wäre gerne länger im Orientation-Camp geblieben, denn ich bin mir sicher, wir hätten noch viel Gesprächsstoff gehabt. Aber am Pfingstmontag ging es dann wieder nach Hause zurück. Zum Glück hatten wir aber in der letzten Stunde im Lager noch unsere Fotoapparate zurückerhalten, so dass ich euch unten noch Bilder zeigen kann.

Das AFS-Reorientation-Camp, das eigentlich freiwillig für Zurückkommer nach dem Austauschjahr angeboten wird, wurde von unserer Gruppe (selbstverständlich) sogleich als obligatorisch erklärt! Ich bin gespannt darauf zu sehen, was aus den anderen wird!

Nun freue ich mich riesig auf den 20. August, wenn ich die anderen Bald-Kanadier am Flughafen treffe und es endlich losgehen wird!

Lisa, mit der ich mich schon in Uster zufällig getroffen habe, und ich.

Die ganze AFS-Gruppe, die am Orientation-Camp war.

Dienstag, 21. Juni 2011

21.06.2011 - Mein Austauschjahr ab Sommer 2011

Liebe Freunde, Familie und Bekannte
Herzlich Willkommen auf meinem Blog!
Ab Sommer 2011 bin ich für ein Austauschjahr in Kanada! Eine Gastfamilie und damit die genaue Region habe ich bisher leider noch nicht erhalten. Jedoch komme ich in den französischen Teil von Kanada, so wie ich es mir gewünscht habe.
Auf diesem Blog werde ich euch vor und während meinem Jahr (hoffentlich) regelmässig von meinen Erlebnissen berichten!
Ich freue mich auf viele anregende Kommentare!
Liebe Grüsse, eure Teresa