Mittwoch, 31. August 2011

31.8.2011 – Mein erster Schul(halb)tag

Endlich hat die Schule angefangen, ich glaube ich habe mich selten so auf den ersten Schultag nach den Ferien gefreut wie heute. Aber ich bin auch noch nie so kaputt danach nach Hause gegangen…

Nachdem ich erst einmal vor Aufregung letzte Nacht kaum geschlafen habe, bin ich dann heute Morgen um 8.00 mit Danielle vor meiner Schule gestanden. In der Schule sollten wir dann auf zwei Zwillinge treffen, die gemeinsam mit der Direktorin die Aufgabe hatten, uns die Schule zu zeigen und unsere Klassenverantwortlichen zu suchen. Als dann aber die anderen Austauschschüler nicht kamen, wollten die anderen schon einmal mit mir meinen Namen auf den Listen suchen gehen, damit wir dann danach wissen zu welcher Person ich gehen muss. Aber mein Name und später auch der der anderen Austauschschüler, war nicht auf der Liste. Also rannten wir bestimmt vier Mal durch das ganze Schulhaus, bis wir irgendwann von der Direktorin hörten, wir sollen uns jetzt einfach mal in die Aula setzen, der Rest würde irgendwie organisiert werden, da es nicht klar ist zu wem wir gehören. Nach einer Begrüssungsfeier durch Schulleiter und Direktorin wurden alle auf ihre Klassen verteilt, bis auf uns drei. Wir mussten dann schlussendlich aber bei irgendeinem anderen Lehrer mit in die Klasse. Das war genial… Der Lehrer sollte uns die Regeln der Absenzen erklären und verschiedene Unterlagen verteilen. Jedoch hatte er mehr eine Privatkonversation mit einer Schülerin, die immer den Eindruck hatte besonders toll zu sein und irgendeinen Kommentar abgeben zu müssen, dass er das nicht zu erklären bräuchte, da es sowieso jedes Jahr das Gleiche ist, toll, nicht für Rasmus, Demi und mich. Aber das wollte sie irgendwie nicht wirklich begreifen. Zwischendurch hat er uns auf Englisch das Alles ein wenig erklärt und irgendwann hat er uns weggeschickt mit dem Kommentar wir sollen morgen oder übermorgen noch mal wiederkommen um unsere Stundenpläne und anderen Unterlagen abzuholen, mit denen man dann aber erst das Foto für den Schülerausweis, die Schulbücher und den Spindcode abholen kann. Super, noch mal zur Schule. Anschliessend haben Rasmus und ich dann in der Halle auf meine Gastmutter gewartet, während Demi bereits gegangen war. Da kamen dann der Lehrer von vorher und Alex, der Deutsche an meiner Schule, gleichzeitig zu uns. Der Lehrer teilte uns dann mit, dass irgendwo im Schulhaus vielleicht doch unser Name auf irgendeiner Liste vorhanden ist. Fail, das Gespräch (die Hoffnung endlich einmal Deutsch reden zu können), viel ins Wasser. Zwei Stockwerke und etliche Gänge später fanden wir unsere Namen auf den Listen der Secondaire 4. Okay? Eigentlich sind wir doch Secondaire 5?! Dann hiess es rennen um noch unsere Lehrer zu erwischen, die dann doch unsere Unterlagen hatten. Mit denen bin ich dann mit Rasmus zu der Stelle gegangen, wo man mit diesen Unterlagen das Foto für den Schülerausweis machen sollte und sich für einen Spind einschreiben soll. Da bin ich dann meiner Gastmutter begegnet und Rasmus und ich konnten endlich unsere Fragen zu den Stundenplänen äussern, denn die Fächer auf meinem Stundenplan entsprachen überhaupt nicht meiner Wahl, und auch bei Rasmus nicht. Sie ist dann mit Rasmus und mir zur Rektorin gegangen, die uns dann für einige Kurse umgeteilt hat und irgendwann kriege ich dann die nächsten Tage meine definitiven Unterlagen. Super… Also nach zwei Stunden rennen und Französischdiskussionen über unsere Stundenpläne wurden Rasmus und ich dann noch für unsere Schülerausweise fotografiert. Ich weiss nicht wie rot mein Gesicht, wie verstrubbelt meine Haare und wie kaputt ich aussehe, aber nach dem ganzen Chaos ist es mir inzwischen auch ziemlich egal!

Nach dem Vormittag bin ich nur noch müde und mit Kopfschmerzen zu Hause ins Bett gefallen und hab geschlafen!

Meinen ersten Schultag habe ich mir zwar anders vorgestellt, denn es blieb keine Zeit für ein Gespräch mit irgendjemandem, worauf ich mich eigentlich gefreut hatte und meine wirklichen Unterlagen habe ich schlussendlich doch nicht…

Nun ja, hoffen wir dass ich sie bald bekomme, meine Gastmutter ist jedenfalls sehr davon überzeugt, dass sie mich noch in die Fächer von Secondaire 5 kriegt, da sie mich dort auch eigentlich eingeschrieben hatte, da AFS ihr mein Zeugnis aus der Schweiz gegeben hatte. Sie wird nicht locker lassen, denn der Mix aus Secondaire 4 und 5, der im Moment meinen Stundenplan darstellt ist Schwachsinn!

Also bis bald meine Lieben!

Montag, 29. August 2011

29.8.2011 – Zopf backen

Vorgestern wollten meine Gasteltern und ich einen Zopf (für meine deutschen Freunde: Zopf ist ein Brot, dass man in der Schweiz am Sonntag zum Frühstück isst und lässt sich vielleicht ein bisschen mit (Rosinen-)Stuten vergleichen) für den Sonntag backen und alles ist gut gegangen, bis er in den Ofen kam (wie im Rezept beschrieben, in die untere Hälfte des Backofens). Doch schlussendlich endete unsere Backaktion darin, dass der Zopf von unten anbrannte, meine Gastmutter das anfangs aber als normalen Gestank des Backofens abstempelte (er scheint öfters seine Launen zu haben), schlussendlich aber der Feuermelder losging und wir alles Menschenmögliche tun mussten um den Gestank und Rauch wieder aus dem Haus zu bekommen (Ventilatoren, Tücher, Duftspray für Toiletten). Wir sind zum Schluss gekommen, dass es daran liegt, dass der Ofen nicht überall heizt, sondern nur von unten mit Stäben. Das war zwar schade für den Zopf aber eigentlich ziemlich lustig… Beim nächsten Mal wird es dann vielleicht besser rauskommen. Jedenfalls fanden meine Gastbrüder, die nichts von dem Missgeschick mitbekommen haben, den Zopf, besser gesagt, das was davon übrig geblieben ist, sehr lecker.


Was von einer grossen Portion Zopfteig (zwei 800g Zöpfe) geniessbar übrig geblieben ist (zugegeben, wir haben auch noch ein wenig am Abend vorher genascht).

Gestern Abend hatten wir einen wunderschönen Abendhimmel hier und das musste ich einfach fotografieren, auch wenn ich das mit meinem ersten Kanadischen-Mückenstich bezahlen musste, der einfach voll fett ist und weh tut (aber meine Gastmutter hat so einen tollen Stift für Mückenstiche). Es sah noch viel schöner als hier auf dem Foto aus!

Samstag, 27. August 2011

27.8.2011 – Mein erstes „Rendez-vous“ + Tierpark

Am Mittwoch war es so weit, ich hatte mein erstes „Rendez-vous“, nebenbei gesagt, dass die Kanadier hier für alles ein „Rendez-vous“ haben, ein „Rendez-vous“ beim Arzt, im Supermarkt usw. Ich hatte also mein erstes „Rendez-vous“ mit Rasmus, dem anderen Austauschschüler, seiner Gastcousine und „ein paar“ anderen für Soccer (ich muss mir abgewöhnen Fussball zu sagen). Wir trafen uns am Nachmittag in der Turnhalle unserer Schule und es kamen immer mehr Jugendliche dazu. Nach Schweizer Massen waren das nicht „ein paar“. Es waren bestimmt 30 Leute mit uns in der Halle. Am Anfang war es sehr ungewohnt, ich stand einfach dort wie bestellt und nicht abgeholt, wusste nicht was sagen und was machen und habe nur die ganze Zeit zu Rasmus geschaut, dem es anscheinend genau gleich wie mir ging (er hat noch grössere Sprachprobleme als ich, da er kein Französisch spricht und die Leute hier nicht wirklich gut Englisch). Als dann irgendwann die Tore aufgebaut waren und wir zu spielen begannen lockerte sich die Stimmung ein wenig und es kamen auch einige um sich vorzustellen oder mich irgendwelche Sachen zu fragen. Nach einer Weile wurde dann auch gar kein Fussball mehr gespielt sondern Rasmus und ich wurden nur noch ausgefragt (man war ich froh schon Französischvorkenntnisse zu haben). Die Leute hier sind wirklich nett und mit den meisten konnte ich auch gut reden, da sie sich sehr bewusst sind, was Quebecois und was Französisch ist (ich habe dann auch gleich ein paar neue Schimpfwörter gelernt). Allgemein hatte ich komischerweise überhaupt keine Probleme damit sie zu verstehen, so dass ich, ausser wenn Rasmus daneben stand, die ganze Zeit versucht habe beim Französisch zu bleiben. Als ich dann nach dem Fussballspielen nach Hause gegangen bin, war ich sehr froh schon jemanden vor meinem ersten Schultag zu kennen, denn davor habe ich ein wenig Panik… Doch inzwischen brauche ich mir eigentlich keine Sorgen mehr zu machen, ich kann mich kaum vor Anfragen, mich am ersten Schultag begleiten zu dürfen retten und die Leute sind so offen und herzlich gegenüber Rasmus und mir, dass ich zuversichtlich bin.


Und Überraschung, ich habe hier einen Deutschen gefunden! Oder besser gesagt, er mich. Gestern Morgen hatte ich plötzlich eine Anfrage auf Facebook von einem Jungen, dessen Gesicht mir vom Fussballspielen nicht bekannt vorkam. Und dazu eine Nachricht in Deutsch. Seine Familie ist vor 10 Jahren aus der Nähe wo auch meine Eltern herkommen, hierher gezogen, da sein Vater aus Amos ist. Er spricht Deutsch, was mir bestimmt in der Schule und auch sonst eine kleine Hilfe darstellt. Ausserdem bin ich abends immer so kaputt vom Französisch, dass ich mich sehr freue, jemanden zu haben, mit dem ich reden kann ohne jeden Satz vorher formulieren zu müssen.

Gestern Nachmittag war ich mit meiner Familie in einem Tierpark hier in der Nähe, das war sehr schön, denn der Tierpark liegt mitten in einem Wald und so habe ich jetzt auch ein wenig mehr als nur unseren Ort gesehen.

Was mir stark auffällt, ist das hier alles Big-Size ist. Die Butter ist im 2kg Paket da, der Orangensaft im 2.64 Liter Fomat und alles ist gross! Nichts ist einfach nur klein… Aber das Beste fand ich noch, dass wir hier einkaufen waren, in einem Geschäft, dass bei uns TopCC Masse hat, und mein Gastvater erzählt mir in aller Ruhe, dass wir am Sonntag noch mal einkaufen gehen, aber im grossen Supermarkt, was ist denn gross, wenn das schön für meine Verhältnisse in der Schweiz riesig ist?

Ich grüsse euch aus dem Big-Size-Kanada

Eure Teresa


Ps: Weitere Bilder findet ihr bald auf meinem Facebook-Profil

Dienstag, 23. August 2011

23.8.2011 - Die ersten Tage bei meiner Gastfamilie

Am Sonntagmorgen mussten eine Deutsche und ich noch eine Weile auf unseren Bus warten, der Italiener kam schlussendlich doch nicht mit, er musste doch einen anderen Bus nehmen. In dieser Zeit kamen wieder verschiedene AFS-Verantwortliche zu uns ins Hotel, da sie noch ein Problem mit einem Gastschüler hatten, dessen Familie nicht an den Flughafen gekommen war (später hat sich herausgestellt, dass seine Gastmutter oder so am Abend der Ankunft ihr Kind zur Welt gebracht hat). So sassen wir eine Weile zusammen und haben uns versucht zu unterhalten, was gar nicht so einfach war, die einen sprachen nur Englisch, die anderen nur Französisch, so musste ich oft auch übersetzen, da ich zu den Glücklichen gehört habe, die beides schon ein wenig kann. Ein Mann, der mich am Abend vorher gefragt hatte, ob ich gern Schnee habe, hat der Deutschen und mir dann noch einiges über unsere Region erzählt.

Abitibi (so heisst die Region), ist dieses Jahr zum ersten Mal mit im AFS-Programm, vorher gab es dort keine Austauschschüler, da es so weit weg ist. Wir sind hier zu fünft. Zwei sind in einer Stadt, die etwa eine Stunde entfernt ist und Rasmus und ich, plus einer, der noch nicht angekommen ist, da er Visumsprobleme hat, sind in Amos. Der Mann meinte, es wäre sehr schön wenn das „Testjahr“ gelingen würde, denn eigentlich sei Abitibi vom kanadischen Leben, der Kultur und Landschaft wesentlich ansprechender als andere Teile Kanadas in denen Unmengen an Austauschschülern sind. Deshalb sollen wir uns auch benehmen, denn man wird alle Austauschschüler, die wieder kommen, mit uns vergleichen, oder erst gar keine mehr aufnehmen, wenn sie den Eindruck haben, dass die nur schlecht sind. So liegt also auch ein Teil der Verantwortung auf uns. Es ist ein bisschen ungewohnt, denn zu Hause weiss jeder was ein Austauschjahr ist. Wenn ich hier mit Danielle einkaufen gehe, und ich nicht direkt super Französisch rede, dann fragen sie ganz verwundert, wo ich her komme, denn kein Tourist verirrt sich hierhin. Wenn Danielle dann erklärt, dass ich für ein Jahr als Austauschschülerin hier bin, schauen sie noch verwirrter. Auch in der Bank wollte mir die Frau eigentlich gar kein Konto ausstellen, da ihre Bankfiliale das nicht kennt, wolle sie das erst abklären, aber Danielle konnte das dann doch klarmachen, ich muss bloss mein Konto vor Ablauf meines Visums wieder auflösen. Das Wichtigste jedoch, was uns der Mann ans Herz legen wollte war, dass wir auf keinen Fall Motorschlitten fahren dürfen, auch wenn es hier schon die kleinen Kinder tun. Es sei, wenn man nicht damit aufwächst sehr gefährlich und halt doch auch ein motorisiertes Fahrtzeug, was wir alleine schon wegen des Vertrages mit AFS nicht lenken dürfen. Schade, dann fahre ich halt hinten mit, wenn mein neunjähriger Bruder das Ding lenkt…

Nach der langen Fahrt im Bus bin ich dann am Sonntagabend auch endlich meinen Gasteltern begegnet, die mich am Busbahnhof abgeholt haben. Aber ich war so müde und kaputt von der zweitägigen Reise, dass ich rein gar nichts verstanden habe, als sie geredet haben. Zum Glück hatten sie Verständnis dafür und haben mich dann auch erst einmal schlafen lassen.

Gestern Morgen haben wir dann zusammen mit der ganzen Familie gefrühstückt (es gab Rührei, Speck, Donuts oder Toast und Würstchen). Meine Gastbrüder waren sehr aufgeregt und haben so schnell geredet, dass ich vor allem den Ältesten überhaupt nicht verstanden habe.

Nachher haben sie mir die Stadt gezeigt und die Kathedrale, meine neue Schule, den Kindergarten von David und die Umgebung. Am Schluss haben sie mich noch mit in einen Baumarkt genommen, wo ich mir einen Schlüssel aussuchen sollte (die haben hier nicht so langweilige Silberschlüssel, sondern so tolle Muster), ich habe mir dann einen genommen, auf dem Das Wappen von Quebec drauf ist. Ausserdem sollte ich mir noch ein Bild und eine Nachttischlampe für das Zimmer aussuchen.

Gestern Abend haben wir im Garten gegrillt und zum Nachtisch hat mir meine Gastfamilie eine supertolle Torte geschenkt, auf der gross stand „Bienvenue Teresa“.
A propos zu „Bienvenue Teresa“, ein solches Schild hängt hier im Wohnzimmer und als gestern die Nachbarskinder zum spielen gekommen sind, haben sie meine Gastbrüder gefragt wer das sei, daraufhin meinten diese nur, dass das ihre Schwester ist, dann das Nachbarsmädchen: „Oh, un bébé…“ Die drei Jungs nd Christian, der daneben stand, haben sich nur schlapp gelacht und das Mädchen ist anschliessend extra runtergekommen um zu sehen, ob ich wirklich kein „Bébé“ sei.


Heute habe ich dann auch meine Gastgrosseltern kennen gelernt, die auch in Amos, bloss auf der anderen Seite des Flusses wohnen.

Ach übrigens, es ist kalt, falls ich das noch nicht erwähnt habe, 12°C während es laut meiner Familie in der Schweiz 35°C sein soll. Ich habe daraufhin heute auch erst einmal eine weitere lange Hose und einen dicken Pullover gekauft.

Also meine Lieben, ich grüsse euch aus dem hohen Norden (der eigentlich gar nicht so hoch ist) und wünsche allen wieder einen guten Start in die Schule!

Samstag, 20. August 2011

20.08.2011 - Endlich in Kanada

Hier mein erster Blogeintrag aus Kanada…

Heute Morgen ging es endlich los, mein Kanadaabenteuer konnte so richtig beginnen. Um 9.30 machte ich mich mit meiner Familie auf den Weg zum Flughafen, wo wir noch vor dem grossen Treffpunkt mit den anderen um 10.50 zum Starbucks gegangen sind.

Dann um 10.50 kam Laura von AFS, die uns beim Check-in unserer Koffer geholfen hat, Gott sei Dank, keiner musste Übergepäck dalassen oder bezahlen! Anschliessend kamen wir dann zum eher traurigeren Teil des Tages, des Abschiedes. Wir haben viel geweint am Flughafen. Manche Eltern konnten sich kaum mehr zurückhalten, aber irgendwann haben wir uns dann alle an der Hand genommen sind durch die Passkontrolle gegangen und nach ein paar weiteren Tränen überwog dann trotzdem bald die Neugierde auf das neue Land. Nach der Gepäckkontrolle (Wir hatten alle ein wenig Angst, denn niemand von uns, hat die Limite für Handgepäck auch nur im Geringsten eingehalten), trafen wir auf eine Gruppe italienischer Austauschschüler (etwa 30 Leute), die auch mit AFS nach Kanada gehen. Wir konnten uns aber kaum mit denen unterhalten, da von den ganzen dreissig Leuten nur eine Englisch oder Französisch sprechen konnte, der Rest hat uns angeschaut, als ob wir sie auf Chinesisch ansprechen würden.

Mit allen, die von der Schweiz nach Kanada gehen, am Flughafen Zürich.

Der Flug war super, das Personal super, die Filme naja und das Essen gar nicht mal so übel.

Der erste Blick auf Kanada

Schlussendlich kam das letzte nervenaufreibende Stück unserer Reise nach Montréal, auf Französisch, bzw. Englisch, mit dem „Study Permit“ zur Immigration zu gehen und ein Visum ausstellen zu lassen. Jeder musste alleine antreten und mit einem Zollbeamten ein Gespräch führen und ihm alles sagen, was er wissen wollte, aber doch nicht zu viel. Der Schock dann, als ich alleine mit Vivien und Stephanie schon hinter der Immigration stand und die anderen einfach nicht kamen, und unser Gepäck hatten. Aber zum Schluss ist alles gut gegangen, die anderen wollten bloss innen auf uns warten, während wir doch schon lange rausgeschickt worden waren.

Am Flughafen konnten dann alle anderen ihren Gastfamilien müde aber glücklich in die Arme fallen, es wurden ein paar Fotos gemacht und mich hat eine Frau abgefangen, die meinte ich solle nach dem Abschied zu ihr kommen, sie würde mich dann gemeinsam mit den Deutschen und den Italienern, die erst morgen weiterreisen in ein Hotel bringen. Vorher mussten wir dann aber auch noch unsere Tickets beim AFS-Stand abgeben, damit wir sie nicht während dem Jahr verlieren (weise Voraussicht). Dort kam ich dann mit den AFS-Kanada-Leuten ins Gespräch, da gerade sonst keiner mehr angekommen war. Eine fragte mich ob ich die von Val d’or sei (das ist der Flughafen in der Nähe meines Wohnortes), das konnte ich ja nur bejahen, darauf hin folgte dann von einem anderen Mann nur ein langes „Oh“ und ein Blick zur Frau. Und dann kam: „Do you like snow? A lot of snow?“.

Nun sitzen wir in einem Hotel in der Nähe des Flughafens von Montréal und werden dann morgen auf unsere verschiedenen Weiterreisen gebracht. Gemeinsam mit einer Deutschen und einem Italiener werde ich noch eine lange Busfahrt vor mir haben (die sehr lustig werden wird, falls sich nicht herausstellt, dass der Italiener über Nacht doch noch Englisch oder Französisch gelernt hat).

Gute Nacht
Eure Teresa

Montag, 15. August 2011

15.8.2011 - Meine AFS-Gastfamilie

Endlich, endlich, endlich habe ich letzte Woche meine Gastfamilie bekommen!

Am Mittwochabend hat mich Frau Spirig von AFS angerufen, und ich konnte es kaum fassen, ich habe endlich eine Gastfamilie bekommen, nachdem es in den letzten Wochen sehr unklar war, wann und wie ich nach Kanada fliegen werde. Erst hiess es nämlich anfangs der Ferien, dass mein Flug um ein paar Wochen verschoben werden muss und da war ich natürlich nicht unbedingt so froh.

Aber nun zu meiner Gastfamilie. Die Familie umfasst fünf Mitglieder, meine Gastmutter Danielle (35), meinen Gastvater Christian (35) und meine drei Brüder David (4), Samuel (7) und Gabriel (9, fast 10). Sie wohnen ziemlich weit im Norden der Provinz Québec, womit ich ziemlich abseits der grossen Städte Québec, Montréal usw. bin. Ich bin sogar noch näher an den grossen englischsprachigen Städten, als an den Französischen. Im ersten Moment war ich mit meiner Familienzuteilung nicht so glücklich, da ich ziemlich nach Jwd (Janz weit draussen) komme und im Internet kaum bis keine Informationen gefunden habe (Nicht einmal eine scharfe Aufnahme des Ortes ist auf GoogleMap vorhanden). Aber seit ich die richtigen Unterlagen von AFS bekommen habe, bin ich sehr froh. Die Familie ist echt toll, sie unternehmen fast jedes Wochenende etwas und sind, wie ich bisher den Eindruck habe, wirklich nett. Über meine Gastbrüder weiss ich kaum etwas, jedoch habe ich bereits mit meiner Gastmutter Kontakt aufgenommen und erfahren, dass sich die drei sehr darüber freuen, endlich auch eine Schwester zu bekommen. Meine Gastmutter unterrichtet zudem an meiner Schule in Kanada für einige Klassen Sport, jedoch nicht für meinen Jahrgang. Es ist trotzdem super schon jemanden an der Schule zu kennen, so konnte sie mir auch schon einige interessante Fächer empfehlen und vorstellen, da es diese bei uns so gar nicht gibt (aufgrund des langen Winters beispielsweise „Schneeschuhlaufen“). Mein Gastvater arbeitet in der Minenwirtschaft, wenn ich das Mail richtig verstanden habe.

So komme ich nun zu ein paar Fakten über den Ort Amos, in dem ich leben werde (Wer meine Postadresse haben will, soll sich persönlich bei mir melden - Ich freue mich immer sehr über Briefe und Postkarten!). Amos hat 15000 Einwohner und liegt im Westen der Provinz Québec. Amos entstand vor weniger als 100 Jahren, als dort Goldvorkommen entdeckt wurden, von denen Amos unter anderem heute auch noch lebt. In deutschsprachigen Reiseführern findet man nichts über diesen Ort aber wenn man im englischen oder französischen Internet sucht, dann findet man einige interessante Dinge über Amos, die es für mich nun doch sehr interessant machen. Zum Beispiel soll Amos, laut Messwerten, das beste Trinkwasser der Welt haben und man sieht sehr oft das Nordlicht, was mich sowieso sehr fasziniert, seit ich es einmal in der Schule behandelt habe. (http://www.flickr.com/photos/ms_abitibi/486644081/)

In der Zwischenzeit habe ich auch herausgefunden, dass noch einen weiterer AFS-Schüler aus Dänemark in Amos sein wir - so sind wir zumindest schon zu zweit.

Im rot eingekreisten Ort wohnen Rasmus (Dänemark) und ich, also ganz weit weg von allen anderen...

Heute habe ich dann auch endlich den Papierkrieg beendet und konnte mein Visum einreichen, und jetzt hoffe ich auf eine turboschnelle Antwort der Botschaft, so dass es vielleicht doch am Samstag losgehen kann!

Liebe Grüsse
Eure unheimlich nervöse und aufgeregte Teresa (die sich wahrscheinlich erst wieder meldet, wenn sie bereits weg ist)