Samstag, 27. August 2011

27.8.2011 – Mein erstes „Rendez-vous“ + Tierpark

Am Mittwoch war es so weit, ich hatte mein erstes „Rendez-vous“, nebenbei gesagt, dass die Kanadier hier für alles ein „Rendez-vous“ haben, ein „Rendez-vous“ beim Arzt, im Supermarkt usw. Ich hatte also mein erstes „Rendez-vous“ mit Rasmus, dem anderen Austauschschüler, seiner Gastcousine und „ein paar“ anderen für Soccer (ich muss mir abgewöhnen Fussball zu sagen). Wir trafen uns am Nachmittag in der Turnhalle unserer Schule und es kamen immer mehr Jugendliche dazu. Nach Schweizer Massen waren das nicht „ein paar“. Es waren bestimmt 30 Leute mit uns in der Halle. Am Anfang war es sehr ungewohnt, ich stand einfach dort wie bestellt und nicht abgeholt, wusste nicht was sagen und was machen und habe nur die ganze Zeit zu Rasmus geschaut, dem es anscheinend genau gleich wie mir ging (er hat noch grössere Sprachprobleme als ich, da er kein Französisch spricht und die Leute hier nicht wirklich gut Englisch). Als dann irgendwann die Tore aufgebaut waren und wir zu spielen begannen lockerte sich die Stimmung ein wenig und es kamen auch einige um sich vorzustellen oder mich irgendwelche Sachen zu fragen. Nach einer Weile wurde dann auch gar kein Fussball mehr gespielt sondern Rasmus und ich wurden nur noch ausgefragt (man war ich froh schon Französischvorkenntnisse zu haben). Die Leute hier sind wirklich nett und mit den meisten konnte ich auch gut reden, da sie sich sehr bewusst sind, was Quebecois und was Französisch ist (ich habe dann auch gleich ein paar neue Schimpfwörter gelernt). Allgemein hatte ich komischerweise überhaupt keine Probleme damit sie zu verstehen, so dass ich, ausser wenn Rasmus daneben stand, die ganze Zeit versucht habe beim Französisch zu bleiben. Als ich dann nach dem Fussballspielen nach Hause gegangen bin, war ich sehr froh schon jemanden vor meinem ersten Schultag zu kennen, denn davor habe ich ein wenig Panik… Doch inzwischen brauche ich mir eigentlich keine Sorgen mehr zu machen, ich kann mich kaum vor Anfragen, mich am ersten Schultag begleiten zu dürfen retten und die Leute sind so offen und herzlich gegenüber Rasmus und mir, dass ich zuversichtlich bin.


Und Überraschung, ich habe hier einen Deutschen gefunden! Oder besser gesagt, er mich. Gestern Morgen hatte ich plötzlich eine Anfrage auf Facebook von einem Jungen, dessen Gesicht mir vom Fussballspielen nicht bekannt vorkam. Und dazu eine Nachricht in Deutsch. Seine Familie ist vor 10 Jahren aus der Nähe wo auch meine Eltern herkommen, hierher gezogen, da sein Vater aus Amos ist. Er spricht Deutsch, was mir bestimmt in der Schule und auch sonst eine kleine Hilfe darstellt. Ausserdem bin ich abends immer so kaputt vom Französisch, dass ich mich sehr freue, jemanden zu haben, mit dem ich reden kann ohne jeden Satz vorher formulieren zu müssen.

Gestern Nachmittag war ich mit meiner Familie in einem Tierpark hier in der Nähe, das war sehr schön, denn der Tierpark liegt mitten in einem Wald und so habe ich jetzt auch ein wenig mehr als nur unseren Ort gesehen.

Was mir stark auffällt, ist das hier alles Big-Size ist. Die Butter ist im 2kg Paket da, der Orangensaft im 2.64 Liter Fomat und alles ist gross! Nichts ist einfach nur klein… Aber das Beste fand ich noch, dass wir hier einkaufen waren, in einem Geschäft, dass bei uns TopCC Masse hat, und mein Gastvater erzählt mir in aller Ruhe, dass wir am Sonntag noch mal einkaufen gehen, aber im grossen Supermarkt, was ist denn gross, wenn das schön für meine Verhältnisse in der Schweiz riesig ist?

Ich grüsse euch aus dem Big-Size-Kanada

Eure Teresa


Ps: Weitere Bilder findet ihr bald auf meinem Facebook-Profil

1 Kommentar:

  1. Hej Teresa, bin grad auf deinen Blog gestoßen über facebook. Das ist ja cool! Gerade lese ich lauter so Austauschblogs, nächste Woche gehe ich ja selbst für 10 Monate nach Loppiano und ich bin schon gespannt auf deine Erlebnisse.

    Liebe Grüße (noch) aus Deutschland, Farina! :)

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