Montag, 16. April 2012

6.-9.4.2012 – Ottawa

An Ostern hatte ich die Gelegenheit gemeinsam mit Benjamin und seiner Familie nach Ottawa zu fahren. Ursprünglich entstand die Idee daraus, dass ich an Weihnachten eine Geschichtsprüfung geschrieben hatte, in der Fragen über ein Gebiet namens Outaouais vorkamen, jedoch wusste ich nicht was das ist. Nach der Prüfung bin ich dann damals bei Ben gewesen und habe mit seinen Eltern über die Examen gesprochen und ihnen gesagt, dass ich nicht verstanden habe worum es dabei ging. Dann hatten seine Eltern die Idee, dass es eigentlich toll sein könnte einen Ausflug nach Ottawa zu machen, das in diesem Gebiet liegt. Ich hätte zwar nie gedacht, dass sie das ernst meinen, aber so sind wir dann schlussendlich an Ostern gemeinsam mit Ben, seiner Familie und seinen drei grossen Brüdern nach Ottawa gefahren.

Am Karfreitagmorgen ging es früh los in Richtung Süden, bei wunderschönem Wetter fuhren wir durch die weiten Ebenen und hielten oft an um Fotos zu machen, oder ein wenig laufen zu gehen. Zeit hatten wir schliesslich genug, denn irgendwann auf der Anreise erhielten wir einen Anruf, dass wir nicht vor vier Uhr in das Hotelzimmer können. Mittags hielten wir dann an einem grossen Fluss an und machten Picknick. Ein besseres Wetter konnten wir uns für unsere Reise wirklich nicht vorstellen, strahlend blauer Himmel und endlich Wärme!

Auf der Anreise...

... an einem Fluss

Nachmittags trafen wir dann alle nach und nach im Hotel ein, überwanden die ersten wagen Sätze in Englisch und fühlten uns schon schnell sehr wohl in der Hauptstadt. Den Abend verbrachten wir dann im Geplauder mit Bens Familie was sehr lustig war, denn wenn er und seine Brüder erst einmal loslegen zu diskutieren, dann hört das nicht so schnell wieder auf. Ausserdem habe ich einen seiner Brüder dort erst zum ersten Mal gesehen und mit der Freundin von Bens Bruder verstand ich mich auch sehr gut. So hatten wir bereits am ersten Abend sehr viel Spass.

Am Samstagmorgen ging es dann etwas ausserhalb von Ottawa in einen Bunker, der Kanada im kalten Krieg hätte dienen sollen, was er aber eigentlich nie wirklich getan hat. Die Männer fanden dass dann natürlich superinteressant und erst einige Stunden später kamen wir wieder ans Tageslicht, natürlich wieder bei superschönem Wetter und sommerlichen Temperaturen. So nutzten wir dann, zurück in Ottawa, den restlichen Tag für einen kleinen Spaziergang. Wir gingen mittags vietnamesisch, scharf, essen und liefen dann zur Deutschen Botschaft um dort einige Fotos zu machen und zum ersten Mal seit Monaten wieder eine Strassentafel auf Deutsch zu lesen. Dann folgten wir dem Kanal Rideau bis zum Einkaufszentrum, in dem wir dann noch einen schnellen Turbo (was noch schneller bedeuten soll) hinlegten um ein paar Kleinigkeiten vor Ladenschluss zu besorgen. Dann setzten wir uns alle auf eine Bank (was sehr eng war zu siebt) und warteten auf Vivien, eine Austauschschülerin aus der Schweiz, die in Gatineau, der französischen Hälfte von Ottawa, wohnt. Dann ging es zurück ins Hotel, wo wir wieder auf den restlichen Teil der Familie trafen und gemeinsam Abend assen. Danach gingen die Brüder dann alle zusammen in eine Bar, und ich ging mit Vivien in ein kleines Café. Super! Endlich wieder Deutsch reden, oder zumindest fast, Deutsch mit ganz vielen Fehlern und eingebauten französischen Worten.

Im chinesischen Viertel

Deutsche Botschaft in Ottawa

Kanal Rideau

Sonntags ging es dann morgens schon wieder in ein Kriegmuseum, was aber gar nicht so schlecht war, denn es geht um alle Kriege in denen Kanada bereits teilgenommen hat. Besonders gut fand ich den Teil der Ausstellung über die Kriege der Ureinwohner. Danach ging es dann sehr hungrig zum Tim Horton für ein Sandwich, worauf hin wir dann aber direkt wieder weiter ins Hotel gegangen sind um dort schon wieder zu essen. Aber es war ja schliesslich Ostern.

Ich fand sehr lustig wie uns Ostern dieses Jahr zwei Zufälle beschert hat. Sonntagmorgens ist Bens Bruder auf den Balkon des Hotels gegangen und hat ein Vogelei gefunden, haha an Ostern (Ich verschweige jetzt mal, dass er das danach dann tatsächlich in der Pfanne gebraten und gegessen hat, obwohl es kein normales Hühnerei ist). Und als wir nach dem Museum durch einen Park zurück gekommen sind haben wir einen wilden Hasen gesehen. Das ist wirklich Ostern!

Unser persönlicher Osterhase

Am Sonntagabend ging es dann zum Parlament wo wir lange um das Feuer verweilten und einige Fotos um das Parlament herum machten. Danach ging es dann zum Aufwärmen, es war dann nachts doch ein wenig kalt, zu McDonalds und dann wieder zurück ins Hotel, wo wir den bereits letzten Abend unserer kurzen Ferien mit langen Gesprächen ausklingen liessen.

Ottawa bei Nacht

Weg zum Parlament

Parlament

Vor dem Parlament

Montags ging es dann noch richtig shoppen, ohne Stress. Und dann wieder zurück nach Amos.

Wir haben wirklich superschöne Tage verbracht und hatten dazu immer super Wetter!

Ich kann noch nicht wirklich glauben, dass mein Kanadaabendteuer schon in weniger als drei Monaten vorbei ist. Einerseits freue ich mich sehr darauf euch alle wieder zu sehen und wieder zu Hause zu sein, aber ich geniesse meine letzte Zeit im Moment in vollen Zügen. So etwas wie Langeweile kenne ich nicht mehr und zum Blogschreiben muss ich mich manchmal schon fast zwingen, damit ich die Zeit nicht mit anderen Sachen verbringe, sondern mich mal eben eine Stunde hinsetze und die Pflichten erledige. Schliesslich will ich ja, dass ihr alle wisst, was gerade hier so um mich herum passiert.

Bis bald und Frohe Ostern euch allen!

Teresa

Dienstag, 10. April 2012

31.3.2012 – Ausflug nach Rouyn-Noranda

Da mein AFS-Pate nicht in meiner Stadt wohnt und ich ihn trotz allem ab und zu sehen möchte fahren wir ab und zu mal nach Rouyn-Noranada. Eine Stadt die etwa eineinhalb Stunden von Amos entfernt liegt. Dort wohnt auch Asadeh, die aus Deutschland kommt. So ergab es sich gut, dass sie schon am Freitag gemeinsam mit einem Schüler aus Rouyn-Noranda zu mir kommen konnte. Wir verbrachten den Abend gemeinsam und fuhren dann am Samstagmittag zusammen mit Benjamin, einem kanadischen Freund nach Rouyn-Noranda.

Auf der Strecke hielten wir an einem Beobachtungsturm an, der schon des Öfteren als Pausenplatz bei unseren Ausflügen gedient hat. Wir hatten dann die Idee, dass wir uns zu dritt an diesem Turm gerne verewigen würden, also taten wir es…

Unser kleiner Kletteraffe...

Teresa und Benjamin

Asadeh und Teresa

Teresa, Asadeh, Benjamin - 2012

Danach fuhren wir dann weiter zu Martin, meinem AFS-Paten. Wir verbrachten einen superschönen Abend, assen eine kanadische Spezialitäten und sangen sogar gemeinsam mit dem Deutschlehrer in Rouyn-Noranda deutsche Lieder. Ein super Abend!

Sonnenuntergang wie man ihn auf dem Grundstück von Martin beobachten kann

Singen auf Deutsch... lange Zeit her...

Am nächsten Tagen machten wir dann im Garten ein grosses Feuer und plauderten ein wenig, abends ging es dann leider auch schon wieder nach Amos zurück…

Auf der Rückfahrt...

...immer noch die gleiche Brücke.

Wie schön Kanada doch sein kann!

18.3.2012 – Eisfischen

Das mit dem diesjährigen Winter ist so eine Sache. Eigentlich fahren die Leute hier normalerweise noch bis Ende April Ski-Doo, wofür es eine gewisse Schneemenge braucht und oft fällt die Schule wegen Kälte aus. Doch dieses Jahr ist etwas speziell, denn bereits anfangs März hatten wir Temperaturen bei 25°C, jedoch in der Woche davor noch -37°C. Irgendwas ist da dieses Jahr falsch gelaufen?!

Gegen Ende März hat mein Gastvater dann entschieden, dass er eigentlich trotzdem noch gerne mit der ganzen Familie Eisfischen gehen würde, denn es sei jetzt sicherlich die letzte Chance wenn es so weitergeht mit den hohen Temperaturen. Also fuhren wir dann zusammen mit ein paar seiner Freunde zu einem nahe gelegenen See, an dem einer seiner Freunde ein Chalet hat.

Gute zehn Minuten nachdem wir die Löcher in das 1.5 Meter dicke Eis gebohrt hatten, alle unsere Angeln im Wasser hatten und die Männer ihr Bier geöffnet hatten zogen ziemlich schwarze Wolken auf und darauf folgten dann Donner in einem Ausmass wie ich sie selten gehört habe! Die kleinen Kinder die mit uns auf dem Eis waren fingen an zu weinen und damit war die Aktion dann auch schon wieder fast vorbei. Wir mussten alles aufräumen und brachten zuerst noch die kleinen Kinder an Land. Es fing dann aber schon zu regnen an, während wir noch auf dem Eis waren, so dass mein Gastvater, ich und ein paar andere komplett durchnässt waren. Also blieben wir ein wenig im Chalet und wärmten uns auf und lachten über das verpatzte Eisfischen.

Alles scheint ein super Nachmittag zu werden...

Alles ist bereit...

So niedlich!

Na super, Gewitterwolken...

Lustig war es trotzdem, denn normalerweise wäre es noch so kalt um diese Jahreszeit, aber ich meine es war irgendwie von Anfang an her ein wenig klar, dass es nicht gut gehen kann, dass man bei 25°C Eisfischen geht?!

29.2.-4.3.2012 – Montréal

Entschuldigt mich wieder einmal für die grossen Verspätungen meiner Blogeinträge!

Während den einzigen Ferien dieses Jahres, die nicht Sommer- oder Weihnachtsferien sind, war ich in Montréal. Eigentlich nutzen die Kanadier die „Semaine de relâche“ um sich vor der Kälte in Richtung Süden (Kuba, Mexiko usw.) zu flüchten.

Gemeinsam mit einem Freund aus Amos konnte ich dann aber zu seinem Bruder nach Montréal fahren, wo wir dann ein paar Tage gemeinsam verbracht haben.

Am ersten Abend trafen wir Eirik, der wie ich auch ein Austauschjahr macht. Bloss kommt Eirik aus Norwegen und wohnt in Montréal, mitten in der Stadt. Gemeinsam mit Eirik schauten wir uns dann das Olympiastadion an und assen dann gemeinsam eine de besten Poutines von Montréal. Poutine ist in Québec so was wie ihr „traditionelles“ Lieblingsessen und besteht eigentlich aus Pommes, Bratensauce und Käse. Jedoch gibt es inzwischen tausende von Varianten. Das Restaurant „La Banquise“ in Montréal ist für die beste Poutine Montréals ausgezeichnet, weshalb mich meine beiden Freunde dann dort hin entführten und ich muss sagen dass die Poutine mit Pökelfleisch sehr lecker ist. (Falls jemand von euch je nach Montréal kommt, „La Banquise“ ist wirklich ein super Ort und nicht einmal zu teuer. Ebenfalls braucht ihr euch um Öffnungszeiten auch keine Sorgen machen, das Restaurant ist immer offen, 24 Stunden!)

Olympiastadion in Montréal

Eirik, der grosse Norweger!

Das ist Poutine...

Benjamin, Teresa und Eirik - La Banquise

In den folgenden zwei Tagen besichtigten wir dann, soweit möglich, Montréal. Leider waren wir genau zur Zeit eines grossen Schneesturms dort und mussten uns mehrere Male lange durch den Schnee in der Stadt kämpfen und konnten nicht alle der Plätze besuchen, die wir gerne besucht hätten.

Hafen

Schneesturm

Super fand ich vor allem aber den Sankt Lorenz Strom, der so sehr zugefroren war, dass sie Eisbrecher einsetzen mussten, damit der Schiffsverkehr weiter funktionieren kann. Allerdings konnten wir an diesem Tag noch nicht einmal bis zum anderen Ufer herübersehen.

Nach drei Tagen in Montréal habe ich dann kurzzeitig Montréal wieder verlassen um meine Freundin Farah, die auch aus der Schweiz kommt, zu besuchen! Wir verbrachten einen super Tag zusammen im Schnee und ich lernte ihre Gastfamilie kennen. Am Tag darauf ging es dann aber schon wieder zurück nach Montréal und wir gingen Ballkleider schauen, denn schon bald ist der berühmt, berüchtigte Abschlussball, auch bekannt als Prom.

Mit Farah

Am Sonntagabend ging es dann wieder zurück nach Amos, denn für meinen Freund und seinen Vater hiess es am Montag wieder Schule bzw. Arbeit. Ich jedoch hatte einen weitern Urlaubstag um mich auszuruhen. J