Mittwoch, 14. Dezember 2011

14.12.2011 – Adventszeit

Weisse Weihnachten wird es in diesem Jahr fast sicher geben, draussen liegen im Moment etwa 20 cm Schnee, aber für die kommenden Tage und für die nächste Woche sind noch mehr Schneemengen angesagt, denn 20cm ist für Amos eigentlich immer noch fast Sommer, wenn auch gleichzeitig manchmal ganz schön eisige Temperaturen um -22° Celsius herrschen.

Die Weihnachtszeit fühlt sich hier so viel echter als manchmal in der Schweiz an. Vielleicht liegt es auch daran, dass schon Schnee liegt, aber irgendwie freue ich mich dieses Jahr so sehr auf Weihnachten oder auch jeden Morgen, wenn ich aufstehe und weiss, dass ich wieder einen Beutel von meinem Adventskalender aufmachen darf, auch wenn ich es dann doch immer erst abends vor dem ins Bett gehen tue, damit ich mir die Überraschung noch ein wenig aufsparen kann. Bereits seit zwei Wochen ist der Weihnachtsbaum im Wohnzimmer geschmückt, vor den Häusern haben die Leute Lichterketten und Weihnachtsmänner aufgebaut, so wie wir das aus den amerikanischen Weihnachtsfilmen kennen und die Schule geht auch so langsam zu Ende. Wenn wir morgen Abend Weihnachten feiern würden, dann würde mich das nicht überraschen, denn in Weihnachtsstimmung bin ich schon. Sogar liegen unter unserem Weihnachtsbaum schon Geschenke! Wer bei uns also ein Weihnachtsgeschenk gekauft und eingepackt hat, stellt dieses das schon mal unter den Baum.

Mein Adventskalender - von meiner Mama


Grittibänze - Stutenkerle

Weihnachtsbaum

Letzte Woche habe ich anlässlich zum 6. Dezember, Nikolaus- bzw. Samichlaustag, Grittibänze bzw. Stutenkerle, gebacken. Mmmmhmmm. Im ganzen Haus duftete es dann morgens ganz gut und als ich dann auch noch einen warmen Grittibänz für meine Freunde in der Schule mitgebracht habe, meinten diese, dass die Schweizerischen Gebäcke die Besten seien ;) Nun wollen meine Freunde nächste Woche wenn die Schule fertig ist, lernen wie man Grittibänze backt, egal, dass der 6. Dezember eigentlich schon lange vorbei ist.

In der Schweiz fühle ich mich manchmal selbst noch an Heiligabend nicht in Weihnachtsstimmung, da ich am Tag vorher noch in der Schule sass oder bis im letzten Moment irgendwo sonst umhergestresst bin, hier bin ich bereits seit mindestens einer Woche wie ein kleines Kind neugierig auf Weihnachten. Wie es wohl wird, ein ganz anderes Weihnachten in diesem Jahr zu feiern?

24.11.2011 – 1re Étape d’école

Ende November war es dann unter anderem auch Zeit für mein erstes Zeugnis. Obwohl wir als Austauschschüler eigentlich keine Tests mitschreiben müssen, hatte ich mich Anfang des Jahres dazu entschieden, da mir die Rektorin das Angebot gemacht hat, dass ich in den genügenden Fächern am Ende des Jahres ein offizielles Abschlussdiplom von den kanadischen Sekundarschulen bekomme. Ich bin hier in der 11. Klasse, also eigentlich ein Jahr über dem Jahr was ich in einer schweizerischen Schule besuchen würde und in manchen Fächern merkt man das schon, doch trotzdem habe ich versucht mitzuhalten und bin eigentlich auch sehr stolz auf meine Noten, hier ein paar Beispiele:

• Français: Écrire: 60 % ; Communiquer oralement: 80%
• Anglais: 73%
• Science: 27% (Mein Lehrer war ein Praktikant und er konnte nicht wirklich gut erklären, die ganze Klasse war sehr schlecht, und dazu war halt alles in Französisch)
• Mathématique forte: 95% (In Mathematik habe ich dazu ein Diplom erhalten, was mich als beste Schülerin meiner Klasse auszeichnet)
• Musique: 86%
• Éthique: 92%

(Randbemerkung: Um einen Kurs zu bestehen braucht man 60%, das erste Trimester zählt aber auf das ganze Jahr nur 20%. Dadurch ist es nicht so schlimm, dass ich nur 27% in Science habe, ich kann das am Ende des Jahres mit meinen beiden anderen Zeugnissen noch wieder ausgleichen.)

Wie schon erwähnt wurden dann noch vor den Weihnachtsferien Diplome ausgeteilt. Es gab Diplome für „schulische Leistungen“ wie ich es in Mathematik erhalten habe, Diplome für „Bemühungen und Benehmen“ (das habe ich in Ethik und Mathematik erhalten) und welche wenn man nie Absenzen gehabt hat, das habe ich aber nicht.

23. November 2011 – Familienwechsel

Am Montagabend den 21. November bekam ich endlich den erleichternden Anruf von meinem AFS-Paten: „Wir haben eine neue Gastfamilie für dich gefunden!“. Meine neue Gastfamilie wohnt sogar in Amos und ich musste dafür nicht die Schule wechseln! Ich konnte so richtig aufatmen und traf dann am Dienstag zum ersten Mal meine Gastfamilie für ein Abendessen. Meine Gasteltern waren mir direkt sehr sympathisch erschienen, so dass ich am
folgenden Abend dann auch schon umgezogen bin.

Meine Gastmutter heisst Natalie und mein Gastvater David, beide sind noch sehr jung (39, 37), ich habe noch eine Gastschwester Marie-Pier (15), doch sie wohnt nicht immer bei uns. Sie ist die Tochter von Natalie, wohnt aber immer nur im Wechsel eine Woche bei ihrer Mutter und dann wieder eine bei ihrem Vater. Trotzdem haben wir aber eine gute Beziehung untereinander
und wenn sie hier ist, dann geniesse ich das sehr.

Inzwischen haben auch einige meiner Freunde meine neuen Gasteltern kennen gelernt und sie sind alle der Meinung, dass meine Gastfamilie die Beste ist, die sie finden konnten und das stimmt! Es gefällt mir super und macht direkt einen Unterschied zu meiner ehemaligen Familie. Wir sitzen abends viel zusammen, wenn auch wie in Québec sehr üblich immer vor dem Fernseher, aber es entwickeln sich gute Gespräche und wir spielen an den Wochenenden oft
Gesellschaftsspiele. Letztes Wochenende habe ich einen ganzen Nachmittag lang mit meinem Gastvater Poker gespielt (Also Achtung meine lieben Brüder, nach meinem Austauschjahr zocke ich euch ab!) und abends habe ich meiner Gastfamilie, meinen Gastgrosseltern und einem Freund „Gämschen“ beigebracht, das war so lustig als sie schon alleine nur versucht haben dieses Wort auszusprechen…

Irgendwie war es auch wie ein kleines Adventsgeschenk die neue Gastfamilie zu bekommen, mit dem ich in den Advent starten konnte. Euer Daumendrücken und Mitdenken hat also sehr viel genützt, ich danke euch 1000-mal!

Bis Bald
Eure Teresa