Samstag, 14. Januar 2012

7.1.2012 – Ski-doo

Heute war es zum ersten Mal so weit, endlich lag genug Schnee und es war nicht zu kalt. Mein Gastvater und ich machten unseren ersten gemeinsamen Ausflug mit dem Ski-doo.

Nachdem ich von meinem Gastvater und meiner Freundin in warme Kleidung eingepackt wurde, so dass ich schlussendlich wie ein Astronaut aussah, konnte es losgehen. Ich lachte zwar noch ein wenig über meinen riesigen Anzug, aber eigentlich wusste ich schon, dass er bei -15° Celsius plus den Fahrtwind nötig sein würde.

David, ich und der Ski-doo

Bald geht es los!

Da ich dann aber durch meinen Vertrag mit AFS (meiner Austauschorganisation) nicht das Recht habe ein motorisiertes Fahrzeug zu lenken, musste ich mich mit dem hinteren Platz begnügen, aber das wir mir auch ganz Recht so, denn ein wenig Angst hatte ich vor diesem riesigen Gerät schon. Aber mein Gastvater hat seine Rolle dann trotz allem sehr gut gemacht. Ein paar mal hat er angehalten um sich auch ja zu vergewissern, dass ich nicht friere, denn normalerweise friere ich hier eigentlich immer. Aber das Beste kommt ja erst noch; beim Ski-doo kann man die Griffe an denen man sich mit den Händen festhält heizen! Als mir mein Gastvater das einen Tag vorher erklärt hat, habe ich noch gedacht er würde mich veräppeln, aber schlussendlich liess er mich das dann ausprobieren und tatsächlich waren die dann echt sehr warm, so dass keine Angst zum frieren bestand. Sogar den Helm kann man heizen. Dazu braucht man nur ein Kabel zwischen dem Ski-doo und dem Helm zu verbinden und schon heizt sich der Helm. Für die Füsse gibt es heizende Einlagen, die man sich in die Schuhe legt und dann während sieben bis acht Stunden heizt. Und wenn wirklich alle Nähte reissen, dann heizt auch der Sitz… Verrückt!

Wir fuhren dann also aus unserer Siedlung heraus um auf die Ski-doo-Piste zu gelangen und dann ging es ab in den Wald, und einmal sogar über unseren grossen zugefroren Fluss, der quer durch unsere Stadt führt. Das war echt wirklich seltsam, denn ein zugefrorener Fluss, der dazu noch so breit ist, gehört einfach noch nicht zu meiner Denkensweise. Wir fuhren dann noch zu meiner Gastmutter, die zurzeit ihrem Onkel beim Streichen der Wände in seinem neuen Haus hilft, und dann ging es auf die richtige Piste für Ski-doo’s auf der man sogar manchmal wirklich richtig schnell fahren kann, aber der Ski-doo meines Gastvaters macht „nur“ 110 km/h. Aber damit war ich dann auch schon ganz zufrieden. Wir fuhren dann zusammen zum Mont Vidéo, dem einzigen Berg in unserer Region, wo man sogar Skifahren kann. Aber als ich den Skilift gesehen habe, und sogar auch nicht weit das Ende davon, meinte ich, dass das höchstens ein Hügel, aber niemals ein Berg ist. Doch die Leute sind sehr froh ihn zu haben, es ist halt nun mal der grösste Hügel in der Gegend. Wir haben dann eine Poutine gegessen (Das ist so was wie eine Spezialität hier - Pommes, Käse und Bratensauce - sieht nicht lecker aus, ist es aber!) und dann ging es in der Abenddämmerung und im Dunkeln wieder zurück, denn der Ski-doo hat Lichter. Laut meinem Gastvater ist es sogar weniger gefährlich abends unterwegs zu sein als tagsüber, da man die Ski-doo’s in der Gegenrichtung schon so früh sieht. Immer wieder kommt man an kleinen Häuschen vorbei, in denen man sich aufwärmen gehen kann, aber eigentlich war mir wirklich nicht kalt, so liessen wir diese immer unbeachtet.

Auch wenn mir die Berge und das Skifahren schon ein wenig fehlen, Ski-doo ist auch nicht schlecht, auch wenn ich nicht das Recht habe ihn zu lenken. Es macht Spass so im Wald herumzufahren und ein ganz anderes Québec! Erst jetzt, wo es so richtig kalt wird, kommen die Leute aus ihren Häusern und machen ihre Aktivitäten, dieses Land ist einfach nicht wie Europa für den Sommer gemacht, sondern viel mehr für den Winter!

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